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16.10.2012

Von der Arena di Verona zur Arena Trier

OB Klaus Jensen würdigt Franz Grundheber (rechts) als Opernstar, der trotz seines Erfolgs stets mit beiden Beinen auf dem Boden geblieben ist.
OB Klaus Jensen würdigt Franz Grundheber (rechts) als Opernstar, der trotz seines Erfolgs stets mit beiden Beinen auf dem Boden geblieben ist.
Er trat mit großem Erfolg auf den großen Opernbühnen der Welt, so in Mailand, Wien, New York, München und Hamburg auf und sang als erster Deutscher die Rolle des Amonasrao in Verdis „Aida“ in der Arena di Verona. Jetzt trat er, damit möglichst viele Musikfreunde dabei sein konnten, anlässlich seines 75. Geburtstages erstmals in der Trierer Arena auf: Franz Grundheber, vor 75 Jahren im Stadtteil Biewer geboren, beschenkte rund 1800 Fans mit einem Galakonzert der Extraklasse. Gleichzeitig unterstützte der international gefeierte Kammersänger mit dem Erlös des Abends die Aktion „Deine Hilfe zählt“ des Trierischen Volksfreunds.

Auf dem Programm des von TV-Redakteur Dieter Lintz moderierten Konzerts standen bekannte Arien von Wolfgang Amadeus Mozart, Giuseppe Verdi, Umberto Giordano, Giacomo Puccini und Auszüge aus Alban Bergs „Wozzeck“, einem Werk, dem sich Grundheber in besonderer Weise verbunden und verpflichtet fühlt. Natürlich durfte auch Richard Wagner mit beeindruckenden Szenenausschnitten aus dem „Fliegenden Holländer“ und dem Schlussmonolog des Hans Sachs „Verachtet mir die Meister nicht“ aus „Die Meistersinger von Nürnberg“ nicht fehlen.

Musikalisch begleitet wurde der weltweit angesehene Sänger-Darsteller, der an diesem Abend sogar eine Erkältung wegzustecken wusste, vom Philharmonischen Orchester der Stadt Trier unter der Leitung von GMD Victor Puhl. Weitere Solisten waren Joana Caspar (Sopran), Svetislav Stojanovic (Tenor) und Pawel Czekala (Bass).

Nach dem Konzert, für das sich die Besucher mit stürmischem Applaus und Ovationen bedankten, würdigte Oberbürgermeister Klaus Jensen den Sänger und Menschen Franz Grundheber, der ungeachtet seiner großen Erfolge nie die Bodenhaftung verloren und nie seine „musikalische Wiege, seine Heimatstadt Trier und seinen Geburtsort in Biewer“ vergessen habe. Jensen charakterisierte Grundheber als einen „großartigen musikalischen Botschafter“ Triers, der immer wieder an die Mosel zurückgekommen sei, um mit unvergessenen Opern- und Konzertauftritten das hiesige Musikleben zu bereichern.

In Würdigung der Verdienste Grundhebers habe ihm die Stadt seinerzeit zum Dank das Ehrensiegel verliehen. Jensen lobte auch die Arbeit Grundhebers im sozialen Bereich. Als kleine Unterstützung seiner weiteren Tätigkeit auf diesem Gebiet überreichte Jensen dem Geburtstagskind einen Geldbetrag. Und da auch ein Weltstar einmal ein ganz besonderes Konzert erleben solle, forderte der OB das Publikum mit Erfolg zu einem Geburtsständ-chen auf, das wiederum vom Philharmonischen Or-chester der Stadt Trier begleitet wurde. Mit der Lehár-Melodie „Man müßte noch mal zwanzig sein“ verabschiedete sich der Kammersänger für diesen Abend augenzwinkernd von seinen Trierer Weggefährten aus früherer Zeit, Freunden und Fans.