Lebens(t)raum Innenstadt Trier

Die Innenstadt als multifunktionales Herz von Trier und als Wohnstandort zu stärken: Das ist das Ziel des Projekts „Lebens(t)raum Innenstadt Trier“ (LebIT), mit dem sich die Stadtverwaltung erfolgreich um eine Förderung im Rahmen des Bundesprogramms „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ beworben hat. Während der Laufzeit des Projekts bis August 2025 stehen rund 3,4 Millionen Euro zur Verfügung.

Der Schwerpunkt liegt auf der (Re-)Aktivierung und Schaffung neuen Wohnraums durch die Ermittlung von Erweiterungs- und Aufstockungspotenzialen in der Innenstadt. Dabei werden die Eigentümerinnen und Eigentümer der untersuchten Blockbereiche aktiv eingebunden.

In übergreifenden Konzepten werden außerdem die Möglichkeiten zur Verbesserung von Aufenthaltsqualität, Familienfreundlichkeit, Barrierefreiheit, zur Reduzierung von Leerständen, sowie zur Erhöhung der Resilienz gegen Hitze durch Fassaden- und Dachbegrünung, der Förderung klimaschonender Mobilität und der Erschließung alternativer Nutzungspotenziale ermittelt und aufgearbeitet. Alle Ergebnisse werden in einer Gesamtstrategie zur zukünftigen Innenstadtentwicklung unter dem Gesichtspunkt der Multifunktionalität zusammengefasst.

Mulitfunktionalität bedeutet eine Abkehr von der einseitigen Ausrichtung der Fußgängerzone und der Innenstadt auf den Handel. Für den Trierer Innenstadtdezernenten Ralf Britten ist die Mulitfunktionalität und die Attraktivität der Innenstadt als Wohnstandort aber gleichzeitig eine Voraussetzung, den kleinteiligen Einzelhandel mit inhabergeführten Geschäften zu erhalten und zu stärken: "Der Händler braucht die Kunden, die um die Ecke wohnen. Ziel ist, dass die Innenstadt 24/7 und 365 Tage im Jahr als lebendiger und erlebnisreicher Ort wahrgenommen und gelebt wird." 

Projektlupen

Neben den übergreifenden Untersuchungen ist die Erstellung von städtebaulichen Entwicklungskonzepten für fünf Teilgebiete der Innenstadt, den so genannten Projektlupen, vorgesehen, in denen umsetzungsreife Einzelprojekte erarbeitet werden sollen:

• Projektlupe 1: Kaufhof/Karstadt/Treviris-Passage/Josefsstift und Anbindung an die Nordallee
• Projektlupe 2: Klinikum Mutterhaus, Krahnenstraße, Vereinigte Hospitien Kalenfelsstraße, Paulusplatz mit der Anbindung an das Moselufer
• Projektlupe 3: Domviertel mit Anbindung an die Ostallee
• Projektlupe 4: Fleischstraße/Gangolfstraße/Brotstraße
• Projektlupe 5: Fleischstraße/Nagelstraße/ Brotstraße

Eine der Herausforderungen dabei ist, dass sich rund 75 Prozent der Innenstadt-Immobilien in Privatbesitz befinden. Bei sich abzeichnenden Veränderungen kann sich die Stadt aber künftig mit fertigen Konzepten und Projektvorschlägen einbringen und auf private Akteure zugehen. Im Idealfall können auf Basis der Entwicklungskonzepte weitere Investitionen generiert werden.

Leitbild

Als Strategie und Zukunftsvision für die künftige Innenstadtentwicklung ist das Leitbild Innenstadt erstellt und im April 2024 vom Stadtrat beschlossen worden. In einem umfangreichen Mitwirkungsprozess wurden mit Akteurinnen und Akteuren aus Politik, Bildung, Kultur, Wirtschaft, Handel, Gastronomie, Immobilienwirtschaft und mit Bürgerinnen und Bürgern drei Leitziele für eine zukunftsfähige Innenstadt und zehn Handlungsfelder mit themenspezifischen Zielvorstellungen erarbeitet.

Für den Leitbildprozess, der von dem Beratungsunternehmen CIMA moderiert und begleitet wurde, wurde eine gesonderte Webseite eingerichtet. Im Juni 2023 fand ein zweitägiger Zukunftsdialog mit Stakeholder-Workshops und verschiedenen Bürgerbeteiligungsformaten statt. Für den weiteren Prozess soll auch die Beteiligungsplattform unter mitgestalten.trier.de genutzt werden. Der Aufbau der Beteiligungsplattform, die im Mai 2023 online ging, war gleichfalls Bestandteil des Förderprojekts LebIT.

• Amt für Immobilien, Innenstadt, Handel, Bau- und Umweltordnung

• Die Vision von einer Stadt der kurzen Wege - Interview mit Innenstadtdezernent Ralf Britten in der Rathaus Zeitung vom 1. November 2022
• Triers Zukunft nimmt Gestalt an - Bericht in der Rathaus Zeitung vom 27. Juni 2023
• Für eine zukunftsfitte City - Bericht in der Rathaus Zeitung vom 23. April 2024