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Hitzeaktionsplan für Trier

Thilo Becker und Julia Hollweg stehen vor einem großen Bildschirm, auf dem ein Ausschnitt eines Stadtplans zu sehen ist.
Hier wird der Hitzeaktionsplan konkret: Baudezernent Dr. Thilo Becker und Klimaschutzmanagerin Julia Hollweg erläutern, wie im Geoportal der Stadt Trier nach kühlen Orten gesucht werden kann.

Manche Menschen genießen es, wenn die Sonne scheint und die Temperatur in die Höhe steigt. Was am Anfang nach Freibad und Eis klingt, kann aber auch schnell zur Gefahr für Mensch und Natur werden. Große Hitzewellen nehmen durch den Klimawandel zu und sind oftmals kombiniert mit Trockenheit. Wo ein „heißer Tag“ (höchste Temperatur über 30°C) für viele Menschen noch gut zu überstehen ist und eine Tropennacht (in der die Temperatur nicht unter 20°C sinkt) heutzutage zum Sommer dazu gehört, wird es bei einer Hitzewelle schwieriger. Gemeint sind mehrtägige Perioden mit einer ungewöhnlich hohen thermischen Belastung, wodurch die menschliche Gesundheit, die Ökosysteme und die Infrastruktur geschädigt werden können. Hitzewellen gelten als Extremereignis, deren Häufigkeit in Zukunft zunehmen wird und neben der Gesundheit auch die (medizinische) Infrastruktur und das alltägliche Leben in der Stadt beeinflussen kann.

Mit der Ausrufung des Klimanotstands für Trier im Jahr 2019 wurde verdeutlicht, dass die klimatischen Veränderungen auf das Leben in Trier sich zukünftig für alle Bürger*innen zeigen und Einfluss auf das alltägliche Leben nehmen werden. Die Entscheidung des Stadtrates von 2022 zur Erstellung eines Hitzeaktionsplans (HAP) stand in diesem Zeichen: das alltägliche Leben trotz aller Veränderungen für alle Bürgerinnen und Bürger sowie Besucherinnen und Besucher der Stadt lebenswert und angenehm zu erhalten.

Das Klimaschutzmanagement der Stabsstelle „Klima- und Umweltschutz“ hat sich hierzu mit Fachleuten aus dem Gesundheitsbereich, der Verwaltung und anderen Einrichtungen sowie mit Betroffenen von Hitze und vulnerablen Gruppen in Verbindung gesetzt. Da Hitzeschutz alle angeht, ist es wichtig, die Bürgerinnen und Bürger sowie möglichst viele Einrichtungen und Institutionen an der Erstellung eines Hitzeaktionsplans zu beteiligen und deren Expertise einzubinden. Ein „Aktionsbündnis Hitze“ hat sich bereits zusammengefunden und wird in den kommenden Monaten und Jahren an der Verstetigung und ständigen Verbesserung des Hitzeaktionsplans arbeiten. Die Verabschiedung des Plans durch den Stadtrat wird für Winter 2024 angestrebt; da Hitzeschutz dann allerdings nicht endet, wird durch eine stetige Evaluierung aller Maßnahmen in einem weitergehenden Prozess eine ständige Verbesserung und Anpassung angestrebt.

Anpassungen

Zwei große Bereiche müssen durch den Hitzeaktionsplan abgedeckt werden: die Anpassung des Verhaltens aller Einwohnerinnen und Einwohner sowie die Anpassung der baulichen, wirtschaftlichen und medizinischen Verhältnisse in der Stadt.

  • Zur Anpassung des persönlichen Verhaltens wird daran gearbeitet, Kommunikations-, Informations- und Sensibilisierungsmaßnahmen durchzuführen. Konkrete Handlungsempfehlungen und die entsprechenden Erklärungen über deren Nutzen und Sinnhaftigkeit müssen den Menschen nähergebracht werden, so dass alle in der Lage sind, sich auf Hitzewellen oder besondere Wetterverhältnisse vorzubereiten und sich selbst und andere zu schützen. Die Achtsamkeit gegenüber der eigenen Gesundheit, aber auch gegenüber den Menschen um sich herum, ist hier besonders wichtig. Auch Schulungen im Gesundheits- und Pflegesektor sowie in Einrichtungen für Kinder und Jugendliche, Pflegebedürftige und Obdachlose oder in Unternehmen kann zu einer Anpassung der Verhältnisse beitragen und steht im Fokus des Hitzeaktionsplans.
  • Die Anpassung der äußeren Verhältnisse wird auch seitens der Stabsstelle Klima- und Umweltschutz und des gesamten Dezernats IV stark vorangetrieben. Die klima- und hitzeangepasste Stadtplanung spielt hier ebenso eine Rolle wie die Begutachtung von klimarelevanten Aspekten bei der Nachverdichtung sowie bei Neubauten. Auch Förderprogramme für Dach- und Fassadenbegrünung sowie für die Entsiegelung und Begrünung von Flächen spielen bei der Anpassung der Stadt an Hitze eine Rolle: hier können Bürger*innen durch ihr eigenes Engagement, unterstützt durch die Stadtverwaltung, das Stadtklima positiv beeinflussen.

Ansprechpartner

Institution: Stabsstelle Klima und Umweltschutz

Meike Eisenbeis

E-Mail: meike.eisenbeis@trier.de

Telefon: 0651/718-4447