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Archäologisches Stadtkataster

Wer in der Trierer Innenstadt anfängt zu graben, stößt mit großer Wahrscheinlichkeit auf römische Überreste. Doch was genau kann man auf einem Grundstück erwarten? Hinweise darauf gibt das Archäologische Stadtkataster, das die Stadtverwaltung Trier in Partnerschaft mit der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) in einem Modellprojekt erarbeitet hat. Es ist zunächst für die Achse von der Römerbrücke bis zum Amphitheater erstellt worden. Zukünftig soll es nach und nach erweitert werden.

Das kulturelle Erbe prägt die Stadt Trier. Folglich ist der Schutz dieser Einzigartigkeit eines der obersten städtischen Ziele. Entsprechend komplex gestaltet sich die Stadtentwicklung, insbesondere Bauprozesse, die das kulturelle Erbe sensibel berücksichtigen müssen. Damit bei Investitionsentscheidungen das über- und unterirdische kulturelle Erbe von Beginn an mit berücksichtig werden kann, schafft das Archäologische Stadtkataster frühzeitig Transparenz im Bauprozess. Es vereint seit 2024 erstmals alle Daten zu Bodeneingriffen aus Baumaßnahmen und archäologischen Grabungen von Stadtverwaltung und GDKE und macht sie der Öffentlichkeit zugänglich. Der Schutz des kulturellen Erbes und die städtebauliche Entwicklung der Stadt lassen sich so besser steuern.

Über das interaktive Archäologische Stadtkataster der Stadt Trier können Sie ermitteln, auf welchen Flächen Bauvorhaben unter welchen Bedingungen umzusetzen sind. Das digitale Archäologische Stadtkataster stellt Ihnen Informationen über die Ausdehnung und die Tiefe von erfolgten Bodeneingriffen zur Verfügung. So können Sie schon vor den ersten Ideen zu Ihrem Bauvorhaben prüfen, auf welchen Flächen Ihres Grundstücks ab welcher Tiefe mit archäologischen Überresten zu rechnen ist. Areale, auf denen bereits Bodeneingriffe stattgefunden haben, enthalten mit hoher Wahrscheinlichkeit keine archäologischen Befunde mehr. Auf diesen Flächen lassen sich Bauvorhaben entsprechend einfacher und schneller umsetzen. Da sich die Geländeoberfläche im Laufe der Zeit verändern kann, sind die Tiefen in Metern über Normalnull angegeben.

Das Archäologische Stadtkataster unterscheidet vier Flächenkategorien

  • Großbauten / UNESCO offenliegend (rot markiert)
    Auf diesen Arealen befinden sich die Überreste monumentaler historischer Gebäude von besonderer Bedeutung. Diese sind Teil des Trierer UNESCO-Weltkulturerbes und stehen unter besonderem Schutz. Die Überreste sind freigelegt.

  • Großbauten / UNESCO Archäologie wahrscheinlich vorhanden (orange markiert)
    Es ist bekannt, dass sich auf diesen Flächen archäologische Überreste monumentaler historischer Gebäude von besonderer Bedeutung befinden. Die Überreste sind jedoch im Boden verborgen und liegen in der Pufferzone des Trierer UNESCO-Weltkulturerbes. Bei Bauvorhaben auf diesen Flächen muss die hohe Schutzwürdigkeit des archäologischen Erbes besonders beachtet werden.

  • Wahrscheinlich Archäologie vorhanden (gelb markiert)
    Da keine gegenteiligen Daten vorliegen, ist hier bei Bauvorhaben grundsätzlich mit archäologischen Befunden zu rechnen. Entsprechend ist die gesamte Trierer Innenstadt als Grabungsschutzgebiet ausgewiesen.

  • Teilweise keine Archäologie vorhanden (grün markiert)
    Hier existieren Informationen, dass bis zur angegebenen Tiefe bereits in den Boden eingegriffen wurde bzw. der Boden archäologisch untersucht worden ist. Entsprechend ist bis zur angegebenen Tiefe nicht mehr mit archäologischen Befunden zu rechnen. Unterhalb der angegebenen Tiefe können jedoch weiterhin archäologische Befunde vorhanden sein.

Zusätzlich zu den archäologischen Daten können Sie sich weitere Informationen, die Ihr Bauvorhaben beeinflussen, einblenden lassen.


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Bitte beachten Sie: Das Archäologische Stadtkataster Trier dient zur Erstinformation in einer frühen Projektplanungsphase. Die Informationen stellen lediglich eine vorbehaltliche Auskunft dar. Für eine ausführliche Auskunft/Einschätzung zu Ihrem Grundstück, wenden Sie sich bitte an die Abteilung Denkmalpflege der Stadt Trier.

Das Projekt Archäologisches Stadtkataster Trier wurde durch das Ministerium des Innern und für Sport Rheinland-Pfalz aus dem Programm „Städtebauliche Erneuerung 2020“ Programmteil „Strukturprogramm – Verbesserung der kommunalen Infrastruktur“ gefördert.

Ministerium des Innern und für Sport Rheinland-Pfalz

Ansprechpartner

Institution: Amt für Stadtkultur und Denkmalschutz

Viehmarktplatz 20
54290 Trier

Telefon: 0651/718-1410

Telefax: 0651/718-1418

Sprechzeiten:
Mo - Do: 9:00 - 16:00 Uhr Fr: 9:00 - 13:00 Uhr

Weitere Hinweise und Informationen: Amt für Stadtkultur und Denkmalschutz