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Die Waschfrauen in Olewig

Ein Beitrag zur Geschichte des Stadtteils

Das Bild „Olewiger Waschfrauen“ von Emil Lingnau (gemalt Anfang der 1990er Jahre) sowie das Sandsteinkunstwerk „Waschbrett“ von Werner Bettendorf (gestaltet 2009) halten die Erinnerungen an Olewiger Geschichte wach. Auf dieser Seite finden Sie Informationen in mehreren Sprachen zu diesem interessanten Aspekt der Historie des Stadtteils. Die Geschichte der Waschfrauen gibt es auch zum Download als Hördatei in einfacher Sprache.

Die Waschfrauen in Olewig

Olewiger Waschfrauen. Gemälde von Emil Lingnau.Über viele Jahrzehnte war der Olewiger Bach ergiebiger Wasserspender für die Waschfrauen im Dorf Olewig (seit 1930 als Stadtteil Triers eingemeindet). Bis Mitte der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts konnte man am Ufer zwischen der alten Domherren-Mühle (am heutigen Sportplatz), am Kloster vorbei und dem Zusammenfluss mit dem Tiergartenbach zum Altbach am Ortseingang Olewiger Frauen beim Wäschewaschen antreffen. Eine solch typische Szene können Sie auf der lebhaften Darstellung im Bild von Emil Lingnau betrachten.

Vor allem die Bürgerinnen, die ein Haus nah am Bach hatten, nutzten diese Waschgelegenheit. Die Wäsche wurde zuvor im Haus in einem holzbefeuerten Kessel mit der Zugabe von etwas Seifenpulver gekocht, um sie danach in großen „Bütten“ zum Bach zu bringen. Dort legte die Wäscherin ihren meist handgefertigten tragbaren Holzsteg, umgangssprachlich Waschbrett genannt, auf das befestigte Ufer. Sie kniete in einem gepolsterten oder mit einem Kissen ausgelegten Kasten. Stück für Stück breitete sie die Wäsche auf dem Steg aus, um sie dann mit der Wurzelbürste und Kernseife zu schrubben. Danach wurde die Wäsche im fließenden Bachwasser ausgespült.

Beim Betrachten des Bildes kann man sich lebhaft vorstellen, wie die Waschfrauen die wichtigsten Neuigkeiten und Gerüchte aus der damaligen Olewiger Gesellschaft austauschten und kommentierten. Zum Trocknen hängten die Frauen die Wäsche im eigenen Garten oder im überdachten Schuppen auf. Aus mündlicher Überlieferung ist zudem bekannt, dass es kleine massiv gebaute „Waschhäuser“ gab, so zum Beispiel im Bereich der Domherren-Mühle (heute: Zur Mühle), wo Frauen, gegen einige Groschen, die Wäsche betuchter Trierer Bürger sowie die Wäsche aus Trierer Gästehäusern wuschen.

Das Bild „Olewiger Waschfrauen“ von Emil Lingnau (gemalt Anfang der 1990er Jahre) sowie das Sandsteinkunstwerk „Waschbrett“ von Werner Bettendorf (gestaltet 2009) halten die Erinnerungen an Olewiger Geschichte wach.

Flagge UK The Washerwomen of Olewig

Olewiger Waschfrauen. Gemälde von Emil Lingnau.For many decades, the Olewiger Bach was a productive source of water for the washerwomen in our village Olewig (since 1930 part of Trier). Up until the mid-50s of the 20th century, on the banks of the stream from the old Domherren Mill (today’s sports field), past the monastery and towards the stream’s confluence with the Tiergartenbach and the Altbach on the way into the village, one could come across women of Olewig doing laundry. Such a typical scene can be observed in the lively depiction by Emil Lingnau.

This opportunity for washing was particularly used by citizens who had a house near the stream. In the house, the laundry would first be boiled, with the addition of some soap powder, in a wood-fired cauldron, and would then be brought to the stream in large tubs. There the washerwoman would fix her mostly handmade wooden washboard to the bank. She would kneel in a padded box, or one fitted with a pillow. Piece by piece, she would lay the laundry out on the board, to then scrub it with a coarse brush and soap. Afterwards, the laundry would be rinsed in the flowing water of the stream.

By observing the picture, one can imagine how the washerwomen would exchange and comment on important news and rumours from the Olewig society of the time. The women hung the laundry out to dry in their own gardens or in a roofed shed. Through oral transmission, it is known that there were also small, solidly built washhouses, for example in the area of the Domherren Mill (today: Zur Mühle), where women, in exchange for a few pennies, did the laundry of well-to-do Trier citizens as well as that from Trier guesthouses.

The picture “Olewiger Waschfrauen” (“Washerwomen of Olewig”) by Emil Lingnau (painted at the beginning of the 1990s) as well as the artwork in sandstone “Waschbrett” (“Washboard”) by Werner Bettendorf (made in 2009) help us keep the memories of Olewig’s history alive.

Flagge Frankreich Les lavandières d'Olewig

Olewiger Waschfrauen. Gemälde von Emil Lingnau.Pendant de nombreuses décennies, l'Olewiger Bach a été une source d'eau abondante pour les lavandières de notre village d'Olewig (incorporé comme district de Trèves en 1930). Jusqu'au milieu des années 50 du 20e siècle, on pouvait trouver des femmes Olewig qui lavaient le linge au bord de l'ancien moulin de Domherren (actuellement un terrain de sport), en passant par le monastère jusqu’au confluent avec le Tiergartenbach à l'Altbach à l'entrée du village. Une telle scène typique peut être vue dans la représentation vivante d'Emil Lingnau.

Ce sont surtout les citoyens possédant une maison proche du ruisseau qui profitaient de cette opportunité de lavage. Le linge était auparavant bouilli à la maison dans une bouilloire chauffée au bois avec l'ajout d'un peu de poudre de savon, puis amené au ruisseau dans de grandes "cuves". La lavandière posait sur la rive une passerelle en bois portable, généralement fabriquée à la main, appelée planche à laver. Elle s'agenouillait dans une boîte rembourrée ou doublée d'un oreiller. Pièce par pièce, elle étalait le linge sur la jetée, puis les frottait avec une brosse et du savon noir. Le linge était ensuite rincé dans l'eau du ruisseau.

En regardant l'image, on peut imaginer comment les lavandières discutaient des nouvelles et rumeurs les plus importantes de la société Olewiger de l'époque. Pour faire sécher le linge, les femmes l'étendaient dans leur propre jardin ou dans un hangar couvert. La tradition orale nous apprend également qu'il existait de petits "lavoirs" solidement construits, par exemple dans le quartier de la Domherren-Mühle (aujourd'hui : Zur Mühle), où les femmes lavaient, pour quelques sous, le linge des citoyens aisés de Trèves ainsi que le linge des pensions de famille de Trèves.

Le tableau "Olewiger Waschfrauen" d'Emil Lingnau (peint au début des années 1990) et l'œuvre en grès. "Planche à laver" de Werner Bettendorf (conçu en 2009) gardent en mémoire l'histoire d'Olewiger.

Einfache Sprache: Die Wasch-Frauen von Olewig

Olewiger Waschfrauen. Gemälde von Emil Lingnau.An dieser Stelle wurde vor 100 Jahren Wäsche gewaschen. Damals gab es noch keine Wasch-Maschine. Die Wäsche haben die Frauen mit ihren Händen gewaschen.

Das ging so: Zuerst legte sie die schmutzige Wäsche Zuhause in einen Kessel. Der Kessel war über einer Feuer-Stelle. Zu der Wäsche haben die Frauen Wasser und Seife gemacht.
Dann wurde die Wäsche gekocht. Danach trugen die Frauen die Wäsche in großen Behältern zum Bach. 

Außerdem nahmen die Frauen ein großes Holz-Brett zum Bach mit. Das Brett heißt: Wasch-Brett. Das Wasch-Brett haben sie am Ufer vom Bach fest gemacht. Die nasse Wäsche haben die Frauen auf dieses Brett gelegt. Dann haben sie mit einer Bürste und Seife geschrubbt. Bis alles sauber war. Dann haben die Frauen die Wäsche im Bach ausgewaschen.

Während dem Waschen am Bach erzählten die Frauen sich Neuigkeiten. Jede erzählte was gerade passiert ist. Oder was sie gehört hatte. Die gewaschene Wäsche wurde Zuhause getrocknet.

Es gab auch Wasch-Häuser. Reiche Menschen haben ihre Wäsche dort hin gebracht. Sie haben Geld bezahlt und die Frauen haben dort diese Wäsche gewaschen.

Das Bild zeigt die Frauen bei der Arbeit. Es heißt: Olewiger Wasch-Frauen. Gemalt hat es Emil Lingnau.

Das Kunstwerk ist aus Sand-Stein. Es heißt: Wasch-Brett. Der Künstler heißt: Werner Bettendorf.

Zum Herunterladen und NachhörenDie Wasch-Frauen von Olewig