Nach mehrjähriger Erarbeitung wurde das Radverkehrskonzept Trier 2025 am 17. November 2015 vom Stadtrat einstimmig beschlossen. Das Radverkehrskonzept konkretisiert das Mobilitätskonzept 2025 (Moko) hinsichtlich des Bausteins Radverkehr.
Welche Verbindungen in Trier sollen für den Fahrradverkehr ausgebaut werden? Welche Radwegeführung empfiehlt sich in welcher Straße? Diese und viele andere Fragen beantwortet das Radverkehrskonzept Trier 2025. Die Förderung des Fahrrads als urbanes Verkehrsmittel steht damit dauerhaft auf der kommunalpolitischen Tagesordnung.
Ein Ziel des Radverkehrskonzeptes (RVK) war es, die Rahmenbedingungen zu schaffen, um den Fahrradanteil am Gesamtverkehrsaufkommen (Modal Split) von 9 auf 15 Prozent zu erhöhen. Dadurch soll zu einem insgesamt effizienteren Verkehr, einer allgemeinen Verkehrsentlastung, der Minderung von Abgasen und Lärm sowie der Förderung der Gesundheit beigetragen werden. Ein attraktives und sicheres Radverkehrsnetz erhöht die Mobilitätsmöglichkeiten der Bevölkerung. 2018 hat eine umfassende Verkehrsbefragung in Trier ergeben, dass der Radverkehrsanteil am Modal Split bereits auf 14 Prozent gestiegen ist. Bei Strecken über einem und unter drei Kilometern lag der Fahrradanteil sogar bei 27 Prozent. 2023 erfolgt eine erneute Verkehrsbefragung und es wird damit gerechnet, dass der Radverkehrsanteil dann schon deutlich über 15 Prozent liegt.
Jeder Radfahrer in Trier kennt solche Situationen: Einige Radwege enden abrupt, andere sind zugeparkt. Markierungen sind oft verwirrend und Wurzelaufbrüche im Asphalt keine Seltenheit. Diese Defizite werden im Radverkehrskonzept aufgezeigt und bilden die Ansatzpunkte für eine Fülle von Verbesserungs- und Ausbauvorschlägen.
Dabei soll vom klassischen Radweg über Schutzstreifen, Fahrradstraßen und Öffnung von Einbahnstraßen bis zur gemeinsamen Umweltspur für Stadtbusse und Radfahrer der gesamte Instrumentenkasten genutzt werden. Für die Wartezeit an den Kreuzungen sollen separate Aufstellflächen markiert werden. Daneben wird es Fahrradampeln geben und die Möglichkeit des indirekten Abbiegens, wobei der Radfahrer zunächst nach rechts geführt wird, um von dort dann mit den Fußgängern zusammen nach links abzubiegen.
Ein wichtiges Ziel des Radverkehrskonzeptes ist die Schaffung eines zusammenhängenden Radroutennetzes. Jeder Stadtteil soll mit der Innenstadt möglichst direkt, sicher, komfortabel und attraktiv verbunden sein. Im Idealfall sollen Radfahrer zwischen Alternativrouten wählen können, je nachdem, ob man schnell über die Hauptverkehrsachsen ans Ziel gelangen will oder lieber entspannt durchs Grüne radeln möchte.
Zu den Maßnahmen mit höchster Priorität zählen die Innenstadtrouten West und Ost mit dem Umbau wichtiger Knotenpunkte im Alleenring, die Einrichtung von Fahrradstraßen durch das Maarviertel und Trier-Süd als Fortsetzung der Innenstadtrouten und die direkte Anbindung des Hauptbahnhofs. Grundsätzlich müssen bei allen künftigen Straßenbauprojekten die Vorgaben des Radverkehrskonzepts beachtet werden.
Insgesamt wurden rund 18 Kilometer neue oder ausgebaute Radverkehrsinfrastruktur im Zeitraum 2015 bis 2022 realisiert.