Bereits 44 n. Chr. hatte der Geograph Pomponius Mela Trier als „urbs opulentissima“ (= äußerst wohlhabende Stadt) beschrieben. Spätestens ab dem 2. Jahrhundert erscheint diese Bezeichnung auch als durchaus zutreffend. In dieser Ära entstanden einige der großartigen Bauwerke, denen Trier heute den Status einer Weltkulturerbestadt verdankt.
Im Jahr 144 wurde an derselben Stelle wie die Vorgängerbauten eine neue, die mittlerweile dritte Moselbrücke errichtet. Die aus mächtigen Basaltquadern zusammengesetzten Pfeiler dieses Bauwerks erwiesen sich als sehr beständig: Noch heute überqueren täglich mehrere tausend Autos die „Römerbrücke“, sie ist und bleibt die kürzeste Verbindung von der Innenstadt nach Trier-West.
Mit den heute so genannten „Barbarathermen“ verfügte Trier über eine Bade- und Freizeitstätte, deren Ausmaße im gesamten Reich nur von den Trajansthermen in Rom übertroffen wurden. Sie war unter anderem mit beheizbaren Schwimmbecken ausgestattet.
Ab 160 erhielt Trier eine rund 6,4 Kilometer lange und über sechs Meter hohe Stadtmauer. Die Porta Nigra, damals das nördliche Stadttor, zeugt bis heute von den eindrucksvollen Dimensionen dieser Befestigung.
Etwa auf denselben Zeitraum wird das Amphitheater datiert, eine rund 18.000 Zuschauer fassende, oval geformte Spielstätte für die ebenso beliebten wie grausamen Showveranstaltungen der Antike: Gladiatorenkämpfe und Tierjagden.
Ein weiterer Monumentalbau des 2. Jahrhunderts war der Circus, von dem heute keine baulichen Überreste mehr erhalten sind. Das Fassungsvermögen dieser Pferde- und Wagenrennbahn wird auf bis zu 50.000 Zuschauer geschätzt.
Das zweite und dritte nachchristliche Jahrhundert waren für die Augusta Treverorum eine Epoche fast ununterbrochener friedlicher Entwicklung, einer wirtschaftlichen und kulturellen Blüte. Die Stadt verfügte über einen ausgedehnten Tempelbezirk. Aquädukte, unter anderem aus dem Ruwertal, sicherten die Versorgung mit frischem Wasser. Verwaltungsmäßig gehörte die Stadt zur Provinz Gallia Belgica. Der bedeutendste und mächtigste Mann der Stadt war der Finanzprokurator, der für die Steuereinnahmen nicht nur in der Belgica, sondern auch in den beiden germanischen Provinzen zuständig war.