Nach Konstantin und Nero macht 2025 mit Marc Aurel ein weiterer berühmter römischer Kaiser Station in Trier: Die Landesausstellung dieses Jahres ist dem oft als „Philosophenkaiser“ titulierten Herrscher gewidmet, der aber auch viele Kriegszüge unternahm.
Standorte der Ausstellung sind das Rheinische Landesmuseum und das Stadtmuseum Simeonstift mit je unterschiedlichen Schwerpunkten. Das Landesmuseum widmet sich unter dem Titel „Kaiser, Feldherr, Philosoph“ dem Leben und der Epoche des römischen Kaisers sowie seinem philosophischen Werk „Selbstbetrachtungen“ . Das Stadtmuseum Simeonstift setzt sich mit der Frage „Was ist gute Herrschaft?“ auseinander – ausgehend von der Rezeptionsgeschichte um Marc Aurel und seinem Ringen um das gute Regieren, das sich anhand von Gemälden, Fresken und Skulpturen über Jahrhunderte hinweg verfolgen lässt und auch in der Gegenwart eine große Rolle spielt.
Namhafte Museen aus ganz Europa steuern Exponate zur Landesausstellung bei. Das Landesmuseum erhält Skulpturen vom British Museum in London und der Ny Carlsberg Glyptothek in Kopenhagen. Aus England reist ein Togatus von Marc Aurel nach Trier. Die hervorragend gearbeitete Marmorstatue zeigt den antiken Kaiser von einer zivilen Seite und hebt sich von vielen anderen Bildnissen ab, die den Herrscher militärisch gekleidet zeigen. Die Porträtbüste des jungen Lucius Verus, die die Ny Carlsberg Glyptothek ausleiht, ist ebenfalls etwas Besonderes, denn sie zeigt den noch kindlichen Lucius Verus, den Adoptivbruder Marc Aurels, anlässlich der Adoption durch Antoninus Pius.
Zu den Highlights im Stadtmuseum zählt eine Replik des Reiterstandbildes von Marc Aurel, die um die Mitte des 17. Jahrhunderts von Francesco Fanelli gefertigt wurde. Diese wird von den Gallerie Nazionali d'Arte Antica di Roma verliehen und zeigt in naher Anlehnung an das Original auf dem Kapitol den Kaiser, wie er mit scheinbar leichter Hand und großer Gelassenheit das sich unruhig gebärdende Pferd lenkt. Ein weiterer Höhepunkt ist ein Exponat aus der „Nachbarschaft“, der allem aus Trierer Sicht ein Schatz ist: das „Folium Treverense“ aus dem Bistumsarchiv . Dabei handelt es sich um ein Fragment mit Abschnitten aus den „Selbstbetrachtungen“, das aus dem 15. Jahrhundert stammt und wahrscheinlich eine Vorlage für die erste lateinische Ausgabe der „Selbstbetrachtungen“ Marc Aurels war.
Marc Aurel in Kürze:
Die Landesausstellung in Kürze: