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Fairtrade-Stadt Trier

"Geiz ist geil" und "20 Prozent auf alles": Solche und ähnliche Botschaften der Werbeindustrie üben starken Einfluss auf die Konsummentalität der Bevölkerung aus. Die Kehrseite des Diktats der kleinen Preise ist, dass Kleinbauern und Landarbeiter in Asien, Afrika und Südamerika häufig zu Hungerlöhnen arbeiten müssen und regelrecht ausgebeutet werden.

Doch der Konsument hat die Wahl, ob er dieses System unterstützen will oder nicht, auch und gerade in Trier: Als 16. Kommune in Deutschland und zweite Stadt im Südwesten nach Saarbrücken darf die Moselstadt seit Mai 2010 den Titel „Fair-Trade-Stadt“ führen. Gewürdigt wird damit der Einsatz von Initiativen, Einzelhändlern, Gastronomen und des Rathauses für den Verkauf von Produkten, die den Herstellern in Ländern der Dritten Welt gerechte Preise und soziale Arbeitsbedingungen ermöglichen. Als Fair-Trade-Stadt steht Trier in einer Reihe mit Metropolen wie London, Vancouver und Rom.

Am 29. Mai 2010 nahm der damalige Oberbürgermeister Klaus Jensen bei dem von der Lokalen Agenda 21 organisierten Weltbürgerfrühstück auf dem Kornmarkt das Fair-Trade-Siegel aus den Händen von Claudia Brück vom Verein Transfair entgegen. Das Angebot an fair gehandeltem Kaffee sei inzwischen so groß, dass es überhaupt kein Problem mehr darstelle, den Konsum entsprechend umzustellen, so Klaus Jensen, der vor 30 Jahren selbst an der Gründung des ersten Dritte-Welt-Ladens in Trier beteiligt war. „Jetzt geht es darum, das Thema in die Breite zu tragen, damit irgendwann jedes Geschäft in Trier fair gehandelte Produkte anbietet.“

Längst ist die faire Produktpalette nicht mehr auf Kaffee beschränkt: Tee, Schokolade, Blumen, Reis, Gewürze, Kakao und Früchte sind unter anderem in der Datenbank des Vereins Transfair gelistet.

Kriterien erfüllt

Die wichtigsten Kriterien einer Fair-Trade-Stadt mit über 100.000 Einwohnern hatte Trier schon seit längerer Zeit erfüllt: Demnach müssen mindestens 21 Geschäfte und 11 Cafés, Kantinen oder Restaurants fair gehandelte Produkte im Angebot haben. Auch in Trierer Vereinen, kirchlichen Gruppen und Schulen ist der Gedanke des fairen Handels fest verankert. Was noch fehlte, war ein Beschluss des Stadtrats, das Thema Fair Trade auch von Seiten der Kommune zu unterstützen und bei Stadtrats- und Ausschusssitzungen sowie im OB-Büro nur noch fair gehandelten Kaffee auszuschenken. Am 25. März 2010 wurde eine entsprechende Resolution im Stadtrat nahezu einstimmig angenommen, so dass der Weg zur Fair-Trade-Stadt Trier frei war.

Aktuelles

Trier erneut als Fairtrade-Stadt ausgezeichnet

Als erste Stadt in Rheinland-Pfalz wurde Trier im Mai 2010 mit dem Titel „Fairtrade-Stadt“ ausgezeichnet. Im Juli 2020 wurde der Titel erneut vom Verein TransFair für die nächsten beiden Jahre verliehen.
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Trierer Engagement im Video

Der Verein Transfair hat 2020 in Trier ein Video gedreht, in dem Menschen zu Wort kommen, die hier Nachhaltigkeit leben:

 

Die Fair-Trade-Stadt Trier stellt sich vor:

 
 
Verweisliste

Ansprechpartner

Institution: Koordination der Bürgerbeteiligung

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Am Augustinerhof, Rathaus-Hauptgebäude
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