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Informationen zum Eichenprozessionsspinner

Am Stamm einer Eiche hat sich ein Gespinst mit Raupen des Eichenprozessionsspinners gebildet.
Am Stamm einer Eiche hat sich ein Gespinst mit Raupen des Eichenprozessionsspinners gebildet.

Die Raupen der Schmetterlingsart Eichenprozessionsspinner haben in den letzten Jahren auch in Trier immer mehr Bäume befallen. Etwa im Mai/Juni entwickeln die Raupen Brennhaare, die beim Menschen Reizungen von Haut, Schleimhäuten und Atemwegen hervorrufen können. Auf dieser Seite gibt es Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Was sind Eichenprozessionsspinner?
Der Eichenprozessionsspinner ist eigentlich ein braun-grauer nachtaktiver Falter, der von Ende Juli bis Anfang September fliegt und für den Menschen ungefährlich ist. Gesundheitliche Gefahren gehen nur von den Raupen des Schmetterlings aus.

Wie sehen Eichenprozessionsspinner aus?
Die Raupen sind maximal fünf Zentimeter lang und zunächst gelblich-braun, später bläulich-schwarz gefärbt. Charakteristisch sind die langen Brennhaare.

Wann und wo kann man sie finden?
Eichenprozessionsspinner befallen meist einzeln stehende Bäume, vornehmlich Eichen, und ernähren sich von ihren Blättern. Die Raupen schlüpfen Anfang Mai und durchlaufen bis zur Verpuppung im Juni/Juli mehrere Entwicklungsstadien.

Woran erkennt man, dass ein Baum befallen ist?
Mitte Juni legen die Raupen weiße Gespinstnester am Stamm und in Astgabelungen an. Dort ziehen sie sich tagsüber und zur Häutung zurück. Für die Nahrungssuche verlassen sie ihr Nest meist in mehrreihigen, langen Prozessionen.

Warum sind die Raupen für Menschen gefährlich?
Die Brennhaare der Raupe enthalten ein Nesselgift und besitzen Widerhaken. Diese können juckende, entzündliche Hautausschläge, Rötungen, Quaddeln und Bläschen (Raupendermatitis), Ausschläge oder auch allergische Schocks auslösen. Werden Brennhaare eingeatmet, können sie zu Atemnot führen. Weitere Symptome können Schwindelgefühl und Fieber sein.

 
Bildergalerie
  • Am Stamm einer Eiche hat sich ein Gespinst mit Raupen des Eichenprozessionsspinners gebildet.
  • Ein Mitarbeiter des Forstbetriebs Herter mit Schutzanzug saugt ein Nest mit Raupen des Eichenprozessionsspinners ab.
  • Schild mit Warnheinweis zum Eichenprozessionsspinner

Wie verhalte ich mich richtig?
Voll ausgebildete Raupen besitzen rund eine halbe Million Brennhaare, die leicht brechen und vom Wind verweht werden können. Daher sollte sowohl die direkte Nähe als auch der direkte Kontakt zu den Raupen und Nestern vermieden werden. Absperrungen sind daher unbedingt zu berücksichtigen. Dies gilt auch für Hunde und freilaufende Hauskatzen. Von den Gespinstnestern, in denen die Brennhaare zurückbleiben, geht noch über Jahre nachwirkend Gefahr aus.

Was ist nach einem Kontakt zu tun?
Kontaminierte Kleidung und Schuhe sollten möglichst nicht in den Wohnbereich gebracht und bei mindestens 60 Grad gewaschen werden. Betroffene Hautstellen sollten gründlich mit Wasser abgespült werden. Im Zweifelsfall ist ärztlicher Rat einzuholen.

Wer kann helfen, Raupen und Gespinstnester zu entfernen?
Die Entfernung der Nester kann von Baumpflegefirmen oder einem Schädlingsbekämpfer übernommen werden.

Wie werden die Tiere entfernt?
Hausmittel wie das „Abflämmen“ der Nester sind wegen der Brandgefahr und der möglichen Verwirbelung der Brennhaare in die Umgebung nicht zu empfehlen. Fachfirmen verwenden oftmals spezielle Asbestsauger mit sehr feinen Luftfiltern zur Entfernung der Larven. Haushaltsübliche Staubsauger mit einfachen Beuteln und Filtern sind nicht nur ungeeignet, sondern sogar gefährlich. Eine weitere Methode ist die Behandlung der Nester mit Sprühkleber. Anschließend werden die Nester abgesammelt und entsorgt. Dies sollte ebenfalls von Fachfirmen mit entsprechender Schutzausrüstung übernommen werden.

Ich habe ein Gespinstnest entdeckt - an wen soll ich mich wenden?
Wer Raupen des Eichenprozessionsspinners in einem Park oder an einem Spielplatz findet, sollte das Rathaus unter der Behördenrufnummer 115 oder per E-Mail an stadtraum@trier.de informieren, mit möglichst genauer Beschreibung (Hausnummer und Straße/GPS). Von dort kann die Information an die zuständige Stelle weitergeleitet werden. Der Eichenprozessionsspinner ist kein meldepflichtiger Schadorganismus. Meldungen von Privatgrundstücken sind nicht notwendig, hier sind die Eigentümer der Flächen selber in der Verantwortung. Kontrolle und Bekämpfung erfolgt seitens der Stadt nur im öffentlichen Raum.

Wer kümmert sich um die Entfernung der Nester an Kitas, Schulen und auf öffentlichen Flächen?
Die Mitarbeiter der Abteilung StadtGrün haben die Situation im Blick und wissen aus den Erfahrungen der letzten Jahre, welche Bäume die Eichenprozessionsspinner bevorzugen. Zunächst werden die Kitas bearbeitet, anschließend Spielplätze, Grundschulen und weiterführende Schulen. Im Anschluss dann Parkanlagen und Friedhöfe sowie Bäume an Fuß- und Fahrradwegen. Dabei arbeitet das Rathaus ebenfalls mit Fachfirmen zusammen. Nicht jedes Nest muss entfernt werden. Wenn Nester in Kronen nicht erreichbar sind oder Eichen an Stellen stehen wo die Gefahr als gering eingeschätzt wird so werden diese Nester belassen.