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Energiebedarf und Treibhausgas-Emissionen

Bilanz für Trier als Grundlage für die Erstellung des Klimaschutzkonzepts

Das Klimaschutzkonzept beschäftigt sich mit den Energiebedarfen sowie dem daraus resultierenden Treibhausgas-Ausstoß (wie z.B. Kohlendioxid/CO2 oder Methan) in Trier. Im einzelnen werden die Bedarfe der Privathaushalte, der Industrie, des Bereiches Handel-Dienstleistungen-Gewerbe, des Verkehrs und der kommunalen Einrichtungen ermittelt, um die Treibhausgas-Bilanz für die gesamte Stadt Trier zu berechnen. Dazu fließen Daten verschiedener Quellen zusammen, um ein Bild über den Energiebedarf zu erstellen und Aussagen treffen zu können, durch welche Energieträger (Strom, Erdöl, Solarenergie etc.) dieser Energiebedarf gedeckt wird.

Wer verbraucht wieviel von was?

Unten stehende Abbildung zeigt den Gesamt-Energiebedarf in der Stadt Trier unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Energieträger. Hier kann man ablesen: WER verbraucht WIEVIEL von WAS. Auf der linken Seite ist die benötigte Menge der unterschiedlichen Energieträger dargestellt, auf der rechten Seite sind die Sektoren Industrie (I), Privathaushalte (PH), kommunale Einrichtungen (KE), Gewerbe-Handel-Dienstleistungen (GHD) und Verkehr (V) abgebildet mit dem jeweiligen Anteil an den unterschiedlichen Energieträgern.

Wer verbracht wieviel von was? Die Grafik stellt gegenüber, welche Akteure auf dem Trierer Markt wieviel von welchem Energieträger verbrauchen. Legende: GHD = Gewerbe, Handel, Dienstleistungen. I = Industrie. PH = Private Haushalte. KE = Kommunale Einrichtungen. V = Verkehr.

Zur Bilanzierung der Treibhausgas-Emissionen der Gesamtstadt werden neben CO2 auch weitere klimaschädliche Gase berücksichtigt, darunter beispielsweise Methan und Lachgas. Zur Vergleichbarkeit wird deren Klimaschädlichkeit auf die von CO2 umgerechnet. Die summierten CO2-Äquivalente gelten als Maß der Klimaschädlichkeit für verschiedene Energieträger und -formen. In nachstehender Tabelle sind die CO2-Äquivalente nach Energieträger (Steinkohle, Heizöl, etc.) sowie nach Anwendungszweck (Wärme, Strom und Verkehr) dargestellt. Dabei wird eine vom Insitut für Energie- und Umweltforschung entwickelte Bilanzierungs-Systematik für Kommunen (BISKO) angewendet:

Große Unterschiede: Die Grafik zeigt die Höhe der Treibhausgasemissionen pro Kilowattstunde der unterschiedlichen Energieträger in den Bereichen Heizen, Strom und Verkehr (gemäß BISKO-Standard).

Auch erneuerbare Energieträger wie Biomasse oder Solarenergie (Solarthermie und Photovoltaik) weisen einen CO2-Wert auf, obwohl sie keine fossilen Brennstoffe nutzen. Das liegt daran, dass der energetischen Verwendung noch andere Schritte vorgelagert sind, wie beispielsweise die Lagerung, die Trocknung und der Transport von Holz oder die Herstellung von Photovoltaik-Modulen. Diese Schritte brauchen ihrerseits auch Energie, deren Bereitstellung wiederum Emissionen freisetzt. Die Summe dieser Energie („Vorkette“) fließt also auch in den Vergleich verschiedener Energieträger ein. Mit der Weiterentwicklung technologischer Prozesse und der Umstellung des Strommarktes kann sich also auch der CO2-Fußabdruck einer Technologie ändern.

Kommune als Vorbild und Multiplikator

In einem weiteren Schritt wird der Treibhausgas-Ausstoß der jeweiligen Verbrauchergruppe zugeordnet, damit anschließend Maßnahmen zur Treibhausgas-Reduzierung ausgearbeitet werden können, die auf die jeweiligen Akteure hin zugeschnitten sind. Erste Zahlen für die Gesamtstadt Trier zeigen nun wie sich der Treibhausgas-Ausstoß prozentual auf die unterschiedlichen Verursacher verteilt. Für die Stadtverwaltung und ihre Liegenschaften ist eine detaillierte Gesamterhebung vorgenommen worden.

Die Grafik zeigt die Treibhausgasemissionen der unterschiedlichen Sektoren in Trier. Private Haushalte und Industrie verursachen zusammen knapp zwei Drittel des C02-Ausstoßes.

In der Abbildung kann man erkennen, dass die Stadt Trier im Rahmen ihrer Liegenschaften und ihrer Mobilität für ca.  drei Prozent des Treibhausgas-Ausstoßes der Gesamtstadt verantwortlich ist. Im Vergleich zu den Privathaushalten oder der Industrie ist dieser Wert sehr gering. Dennoch ist es besonders wichtig, dass die Kommune Maßnahmen ergreift, die zur Reduzierung der Emissionen deutlich beitragen. Die Bedeutung der Energiespar- und Klimaschutzmaßnahmen liegt nicht nur darin, dass bei Einsparung auch der kommunale Haushalt in kurzer Zeit entlastet werden kann, sondern besonders in der Funktion als Vorbild und Multiplikator, wenn die Maßnahmen in die Öffentlichkeit kommuniziert werden.

Bilanz der Sektoren

Die Gesamtbilanz 2018 wird auf der unteren Abbildung dargestellt, indem für die unterschiedlichen Sektoren jeweils auf der linken Seite die Energiebedarfe und auf der rechten Seite die damit einhergehenden Treibhausgas-Emissionen (THG) abgebildet werden. Aufsummiert ergibt sich für die Stadt Trier eine Gesamtsumme von rund 820.000 Tonnen Treibhausgas-Emissionen im Jahr 2018.

Überblick: Gesamtbilanz des Energieverbrauchs und der Treibhausgasemissionen 2018 in Trier. Der Stromanteil im Verkehrssektor dürfte inzwischen deutlich höher liegen.

Der hier dargestellte Stand stellt die aktuellen Erkenntnisse des Kliumaschtzmanagements der Stadt Trier dar. Mit der Weiterentwicklung unseres Datenbestandes kann sich die Bilanz aber noch ändern.


 

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