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11.08.2020

Tonne mit Presse und Applaus

Die Stadtreinigung testet an zwei Standorten solarbetriebene Müllbehälter

Ortstermin am neuen Müllbehälter auf dem Petrisberg mit OB Wolfram Leibe und weiteren am Projekt Beteiligten.
Ortstermin am neuen Müllbehälter auf dem Petrisberg (von links): OB Wolfram Leibe, der die Idee für einen Kompressionsbehälter aus der Partnerstadt Fort Worth mitgebracht hat, Bernd Steil (Leiter des Stadtreinigungsamts), Alex Schmitter (Firma Zöller-Kipper aus Mainz), Bau- und Umweltdezernent Andreas Ludwig und Ralf Hölzmer, Abteilungsleitung Straßenreinigung und Winterdienst im Stadtreinigungsamt.

Die Stadt Trier testet zwei neue Mülleimer, die den darin enthaltenen Müll pressen, per Solarenergie betrieben werden und ihren Füllstand übers Internet an die Stadtreinigung melden.

Marten Tenbrake staunt nicht schlecht. Der niederländische Tourist ist der erste, der auf der Aussichtsplattform am Petrisberg Müll in den neuen Behälter wirft – woraufhin sich dieser mit Applaus bedankt. Ein netter Gag, der ihn und viele andere Benutzer schmunzeln lässt – aber längst nicht das Wichtigste an diesem besonderen Müllbehälter.

Das in den Niederlanden hergestellte und von der Mainzer Firma Zöller- Kipper vertriebene Gerät ist solarbetrieben. Der darin enthaltene Müll wird auf bis zu 20 Prozent seines Volumens gepresst. Dadurch muss die 120-Liter-Tonne seltener entleert werden als freistehende oder hängende Müllbehälter. Am Standort Sickingenstraße gibt es derzeit täglich eine Leerung. Die Stadtreinigung geht davon aus, den neuen Behälter nur noch einmal in der Woche leeren zu müssen. Ein weiterer wird an der Ecke Glockenstraße/Simeonstraße getestet. Bernd Steil, Leiter der Stadtreinigung: „Beides sind sehr belebte Standorte mit hohem Müllaufkommen. Gerade in der Innenstadt mit vielen Imbissen in der Nähe bleibt sehr viel Müll zurück."

Die Kompressionsbehälter haben aus Sicht der Stadtreinigung mehrere Vorteile: Sie sind geschlossen, locken also weniger Wespen an und halten Gerüche zurück. Die Klappe des Müllbehälters lässt sich per Hand oder mit Fußtaste betätigen. Außerdem sind die Behälter vernetzt und informieren die Stadtreinigung per E-Mail über den Füllstand.

Der auf ein Jahr angesetzte Test soll zeigen, ob sich die Beschaffungskosten von 6500 Euro pro Behälter durch die Vorteile wirtschaftlich darstellen lassen. Einen ähnlichen Müllbehälter hatte OB Wolfram Leibe in Triers Partnerstadt Fort Worth gesehen – und den Test für Trier initiiert. Der Applaus aus dem Mülleimer ist ein besonderer Gag des Herstellers, der viele Benutzer schmunzeln lässt. Insgesamt gibt es fünf Sounds, darunter auch Händels „Halleluja". Die Stadt prüft nun, ob sich auch ein echt trierisches „sauwer" einspielen lässt. (mic)