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27.05.2024

Kinderschutz-Tagung für rund 70 pädagogische Fachkräfte

(pe) Um den Kinderschutz sicherzustellen, bestehen einheitliche Vereinbarungen zwischen Jugendämtern und Kita-Trägern. „Kinder sind immer die Verletzlichsten und bedürfen eines besonderen Schutzes. Deshalb ist es wichtig, dass Kitas ihrem ganz konkreten und gesetzlich verankerten Schutzauftrag nachkommen. Um das tatsächlich leisten zu können, sind die Fachtage zum festen Bestandteil des Angebots beider Jugendämter geworden“, betont Elke Burchert vom städtischen Jugendamt. Sie koordiniert dieses Netzwerk mit ihrer Kollegin Lena Loch von der Kreisverwaltung, in enger Zusammenarbeit mit den Kita-Fachberaterinnen Silvia Schäfer (Landkreis) und Jennifer Berszan (Stadtverwaltung). Unterstützt wurde die Veranstaltung zudem durch die Expertinnen Monika Hintzen-Grundmann (Kinderschutzbund), Anika Hoffmann (Lebensberatung Trier) sowie Melanie Backes (Lebensberatung Saarburg). 

Im Mittelpunkt standen Erläuterungen zum korrekten Ablauf bei einem Verdacht auf Kindeswohlgefährdung, vor allem anhand praktischer Beispiele. Schwerpunktmäßig wurden die Beratung zur Einschätzung einer Gefährdung durch die „Insoweit erfahrene Fachkraft (InsoFa)“ behandelt, die rechtlichen Rahmenbedingungen, aber auch die Rolle und die Aufgaben der Kita. Unterstützt wurden die Workshops durch die fachliche Perspektive der Allgemeinen Sozialen Dienste (ASD) der Jugendämter. Hier gibt es nach der Information über eine Gefährdung eine Einschätzung der Lage sowie weiterer in Frage kommender Schritte, wie die Meldung bei Gericht, die Einleitung von Hilfen oder Schutzverträge. Stefan Zawar-Schlegel, Leiter des ASD im städtischen Jugendamt, beteiligte sich mit einem Workshop. Dort hatten die Fachkräfte viel Raum, sich über den Umgang mit eigenen Verdachtsmomenten auszutauschen und ein fundiertes Vorgehen anhand eines Falls zu diskutieren.

Die Fachkräfte haben wie alle Personen, die beruflich mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, einen gesetzlichen Anspruch auf eine „InsoFa“-Beratung. Diese entlässt sie zwar nicht aus ihrer Verantwortung, hilft jedoch dabei, zu einer fachlich fundierten Einschätzung zu kommen und so Handlungssicherheit zu gewinnen. Örtliche Einrichtungen leisten die „InsoFa“-Beratungen, darunter der Kinderschutzbund, die Lebensberatungen Trier, Saarburg und Hermeskeil, die Sucht-, Ehe-, Familien- und Lebensberatungen des Diakonischen Werks Trier und Simmern-Trarbach, die Ehe-, Familien- und Lebensberatung des Bürgerhauses Trier-Nord sowie der Caritas Trier, der Sozialdienst Katholischer Frauen sowie die Caritas-Sozialberatung in Konz. Bei dem Verdacht eines sexuellen Missbrauchs haben Fachkräfte zusätzlich die Möglichkeit, sich durch den Kinderschutzbund als Fachstelle unterstützen zu lassen. Erfahrene Mitarbeitende können in Schulen sowie Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen kommen, um mit betroffenen Kindern vertrauliche Gespräche zu führen. Der anfängliche Verdacht der Lehrkräfte kann über die vertrauensvolle Arbeit der Fachkräfte mit den Kindern entkräftet oder bestätigt werden. Trifft die zweite Option zu, bietet die Fachstelle eine emotionale Begleitung für das Kind an, da die Offenbarung eines Missbrauchs zu immensen Belastungen führt. 

Der Umgang mit möglichen Gefahren spielt auch eine zentrale Rolle bei Schutzvereinbarungen der Jugendämter mit Tagespflegepersonen, die es seit 2021 gibt. Zur Auffrischung der damals eingeführten Standards für das konkrete Vorgehen konnten nun Tagespflegeeltern aus Trier erstmals an einem Fachtag teilnehmen. Er gehört zum verpflichtenden Fortbildungsprogramm aller Tagespflegeeltern, das sie mindestens alle drei Jahre absolvieren müssen. Das Angebot mit Unterstützung der „InsoFa“ wurde von rund 20 Personen genutzt. 

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