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22.05.2024

Partnerschaft mit Isjum als Zeichen der Hoffnung und Solidarität

Wolfram Leibe und Valerii Marchenko sitzen an einem blumengeschmückten Tisch und präsentieren zwei Urkunden. Hinter ihnen stehen weitere Repräsentantinnen und Repräsentanten.
OB Wolfram Leibe und Isjums Bürgermeister Valerii Marchenko präsentieren die soeben unterzeichneten Partnerschaftsurkunden. Vertreterinnen und Vertreter des Trierer Stadtvorstands sowie der Stadträte von Trier und Isjum wohnten der Zeremonie bei.

(kig) Jetzt ist es offiziell: Trier hat eine weitere Partnerstadt. Es ist die zehnte und eine ganz besondere: Die Verbindung mit der ukrainischen Stadt Isjum ist ein bewusstes Zeichen der Solidarität mit dem osteuropäischen Land, das sich seit 2022 im Abwehrkampf gegen die Invasion der russischen Armee befindet. Mit der Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunden in deutscher und ukrainischer Sprache besiegelten Triers Oberbürgermeister Wolfram Leibe und Valerii Marchenko, Bürgermeister und zugleich Militärbefehlshaber von Isjum, am Mittwoch im Trierer Rathaus die Freundschaft der beiden Städte.

Isjum liegt in der ostukrainischen Region Charkiw und war zu Beginn des Krieges ein halbes Jahr russisch besetzt, konnte dann jedoch zurückerobert werden. Bei den Kampfhandlungen und während der Besatzung wurden in Isjum rund 1000 Zivilisten getötet, wie Marchenko berichtete. Vor dem Krieg lebten circa 47.000 Menschen in der heute stark zerstörten Stadt. Viele Einwohnerinnen und Einwohner, die zunächst geflüchtet waren, sind inzwischen zurückgekehrt, sodass die Bevölkerungszahl sich aktuell wieder auf rund 27.000 beläuft.

Die Unterzeichnung des Partnerschaftsabkommens war der Höhepunkt einer Feierstunde im Großen Rathaussaal am Augustinerhof, an der auch Vadym Kostiuk, Generalkonsul der Ukraine in Frankfurt am Main, teilnahm. Als Vertreter des Stadtrats von Isjum begrüßte OB Leibe außerdem Kostiantyn Petrov, Oleksii Bezkorovainyi und Oleg Bondarev. Das Trierer Pendant wurde durch Anja Reinermann-Matatko (Bündnis 90/Grüne), Birgit Falk (CDU), Rainer Lehnart (SPD) und Tobias Schneider (FDP), auf dessen Initiative Isjum als Partnerstadt ausgewählt worden war, repräsentiert. Der Stadtrat hatte die Partnerschaft mit Isjum mit einem Beschluss am 6. März auf den Weg gebracht.

 
Bildergalerie
  • Eine Geigerin musiziert in feierlichem Rahmen während einige Zuhörer ihre rechte Hand auf ihr Herz legen.
  • Valerii Marchenko und Wolfram Leibe sitzen an einem blumengeschmückten Tisch und präsentieren eine Mappe. Hinter ihnen stehen zahlreiche weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmr der Zeremonie.
  • Valerii Marchenko sitzt an einem blumengeschmückten Tisch und schreibt einen Eintrag in ein Buch mit vergoldeten Seiten. Hinter ihm stehen weitere Repräsentantinnen und Repräsentanten.
  • Valerii Marchenko und Wolfram Leibe enthüllen im Rathaus-Foyer die neu gestaltete Plakette mit allen Trierer Partnerstädten auf einer Weltkarte.

Leibe betonte in seiner Ansprache, dass eine Städtepartnerschaft in erster Linie dazu diene, Menschen zusammenzubringen. „Unsere Verbindung mit Isjum ist aber auch ein politisches Signal, denn die Ukraine verteidigt die westeuropäische Demokratie gegen einen Staat, der die Demokratie ablehnt. Vielleicht verbindet sich mit der Partnerschaft auch ein kleines Stück Hoffnung für die Menschen in Isjum.“  

Valerii Marchenko bestätigte: „Wir bleiben mutig und bauen alles wieder auf. Und wir vertrauen darauf, dass uns das mit deutscher Hilfe noch schneller gelingen kann. Wir wollen ein Teil der europäischen Familie sein und hoffen auf eine langfristige Zusammenarbeit mit Trier. Ich freue mich besonders auf den kulturellen Austausch unserer Städte.“ Marchenko verewigte sich anschließend auf Einladung Leibes im Goldenen Buch der Stadt Trier mit den Worten: „Wundervolle Stadt Trier! Ich wünsche euch, immer zu gedeihen und dass der Krieg niemals hierher zu euch kommt!“

Generalkonsul Kostiuk wünschte der neuen Städtepartnerschaft großen Erfolg: „Diese Verbindung wird einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass die Menschen in Trier die ukrainische Geschichte und Kultur besser kennenlernen.“ Zugleich forderte er alle Triererinnen und Trierer dazu auf, an der Europawahl teilzunehmen, denn die Stärkung Europas sei das wichtigste gemeinsame Anliegen.

Bei der Vertiefung der Städtefreundschaft werden die bereits bestehenden ukrainischen Vereine und Hilfsorganisationen in der Region eine wichtige Rolle spielen, darunter die Deutsch-Ukrainische Gesellschaft Trier, der Netzwerkhafen Ukraine, der Ukrainisch-Deutsche Verein in der Region Trier, die Deutsch-Ukrainische Kulturbrücke und der Verein Viele Hände für die Hoffnung, deren Vertreter ebenfalls an der Zeremonie teilnahmen.

Die ukrainische Delegation war zwei Tage lang mit dem Auto nach Trier gereist. Noch vor dem offiziellen Termin im Rathaus stand ein Stadtrundgang auf dem Programm. Der Besuch wird am Mittwoch fortgesetzt, wobei Termine im Mutterhaus, in der Feuerwache Ehrang und im Wasserwerk Irsch vorgesehen sind.

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