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28.03.2023

Feierliche Ratssitzung: Leibe für zweite Amtszeit ernannt

Innenminister Michael Ebling (l). überreicht Oberbürgermeister Wolfram Leibe die Ernennungsurkunde für seine zweite Amtszeit. Elvira Garbes (r.) bleibt als Bürgermeisterin Leibes erste Stellvertreterin.
Innenminister Michael Ebling (l). überreicht Oberbürgermeister Wolfram Leibe die Ernennungsurkunde für seine zweite Amtszeit. Elvira Garbes (r.) bleibt als Bürgermeisterin Leibes erste Stellvertreterin.

Es war ein deutlicher Wahlsieg des Amtsinhabers im vergangenen September: 72,2 Prozent der Wählerinnen und Wähler machten ihr Kreuz bei Wolfram Leibe und wählten ihn somit für weitere acht Jahre, in denen er als Oberbürgermeister die Geschicke der ältesten Stadt Deutschlands leitet. Am Montagabend wurde Leibe in einer feierlichen Sitzung des Stadtrats für die am 1. April beginnende zweite Amtszeit ernannt – unter den vielen Gästen war auch ein prominenter Gast aus Mainz.

Der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling war nach Trier gekommen, um Leibe zu seiner Wiederwahl zu gratulieren. Leibes Wahlerfolg mit einem „Wow-Ergebnis“, wie Ebling betonte, beruhe seiner Meinung nach maßgeblich auf mehreren Faktoren: So habe Leibe die richtigen Themen und Ziele im Wahlkampf gesetzt. Zudem bescheinigte ihm Ebling Erfolge während seiner ersten Amtszeit, etwa die Schaffung neuen Wohnraums. „Diese Erfolge sprechen für Dich“, sagte er in Richtung seines SPD-Parteigenossen und ergänzte: „Während der Pandemie hast Du Dich als verantwortungsvoller und umsichtiger OB bewiesen, wodurch Trier diese schwierige Zeit vergleichsweise gut gemeistert hat. Bei der schrecklichen Amokfahrt warst Du sofort zur Stelle – das sind Führungsqualitäten, auf die Trier sich verlassen kann.“ Grundsätzlich – so der Innenminister – sei Wolfram Leibe ein Mensch, der sich für die Anliegen seiner Bürgerinnen und Bürger einsetze. „Wolfram Leibe tut Trier sehr gut“, so sein eindeutiges Fazit.

Zur Leibes Ernennung waren unter anderem Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Kirchen, und Kultur in den Großen Rathaussaal gekommen. Auch der Landrat des Kreises Trier-Saarburg, Stefan Metzdorf, und die ADD-Spitze mit Thomas Linnertz und Christiane Luxem war zugegen, ebenso wie Leibes Vorgänger Klaus Jensen und Helmut Schröer.

Bürgermeisterin Elvira Garbes sagte in ihrer Rede, das Amt des Oberbürgermeisters erfordere eine große Einsatzbereitschaft. Leibe habe während seiner ersten Amtszeit, die am 1. April 2015 begonnen hatte, die Realisierung zahlreicher Projekte vorangebracht, wodurch die Stadt ein gutes Stück vorangerückt sei. „Ihre Handschrift ist dabei deutlich zu erkennen“, so Garbes. Sie charakterisierte Leibes Aufgabe als Schnittstelle zwischen Bürgerinnen und Bürgern, Politik, Wirtschaft und vielem mehr. Dies sei komplex und berge eine Vielzahl an Herausforderungen. „Ich wünsche Ihnen eine glückliche Hand, die richtigen Entscheidungen zu treffen, um das Wohlergehen unserer Stadt voranzubringen“, hob die Bürgermeisterin hervor.

Dr. Anja Reinermann-Matatko (Grüne) sprach als Vorsitzende der größten Fraktion für den Stadtrat und bezog sich unter anderem auf das Thema Finanzen: „Unter Ihnen ist die Stadt finanziell solider aufgestellt als in früheren Jahren, dennoch klafft ein Loch im Haushalt. Sie erklären dem Rat hierzu die Hintergründe und Zwänge, die sich ergeben. Korrektes und transparentes Handeln ist Bestandteil Ihrer DNA“, so Reinermann-Matatko. Sie lobte das umsichtige Verhalten des OBs in den großen Krisen der Stadt in den vergangenen Jahren – Corona, die Flut in Ehrang und die Amokfahrt. Die Kommunalpolitikerin bescheinigte dem Stadtoberhaupt auch das Voranbringen einer Willkommenskultur in Trier: „Menschen mit über 150 Nationalitäten leben aktuell in unserer Stadt. Aus der Ukraine haben über 1500 Menschen hier Schutz gefunden. Wenn Not besteht, dann hilft unsere Stadt.“ Auch hätten Rassismus, Antisemitismus und Queer-Feindlichkeit keinen Platz in Trier – „auch dank Ihnen“, wie sie Richtung Leibe sagte.

Für die über 2000 Mitarbeitenden der Stadtverwaltung sprach der stellvertretende Personalratsvorsitzende Björn Borkenhagen: „Ein OB muss Ideen haben, verwirklichen kann er diese aber nicht alleine. Es bedarf der Zusammenarbeit mit dem Stadtrat, der Mitnahme der Bürgerinnen und Bürger und einer starken Verwaltung für die Umsetzung.“ Leibe habe die Verwaltung auf die richtige Schiene gesetzt, damit diese zukunftsfähig bleibe, sagte Borkenhagen.

OB Wolfram Leibe bedankte sich für das viele Lob und machte direkt zu Beginn seiner Rede klar, was das Amt erfordert: „Man kann es nur ausüben, wenn die Familie, die Ehefrau, hinter einem steht. Danke, liebe Andrea, dass Du mich wieder motiviert hast, für dieses Amt anzutreten“, sagte Leibe zu seiner Frau, Professor Andrea Sand. Die gegenwärtige Zeit analysierte der OB als eine Phase, in der viele Fundamente, auf denen die Welt beruhe, wegbrächen: „Wir erleben, dass fast nichts mehr selbstverständlich ist, umso wichtiger ist die Demokratie“, betonte der 62-Jährige und warb bereits dafür, an der Kommunalwahl im nächsten Frühjahr teilzunehmen. Der aus Baden-Württemberg stammende Jurist stellte in seiner Rede nicht sich, sondern das „Wir“, die Stadtgesellschaft, in den Fokus. „Wir haben die Stadt zusammen nach vorne gebracht und gemeinsam versuchen wir, die Probleme zu lösen.“ Seine Bilanz fällt positiv aus: „Wir bekommen in Trier vieles hin und – ganz bescheiden – manchmal auch mehr als andere.“

Leibe verschwieg aber auch nicht die noch bestehenden Herausforderungen: „Wir haben – im wahrsten Sinne – Baustellen und Schlaglöcher. Es ist ein Prozess, wir werden nie ankommen. Es geht darum, diesen Prozess fortzusetzen. Durchhalten ist das Motto“, hob er hervor. Trier schöpfe aus seiner langen Tradition Kraft, aber – so der OB – „wir sind kein Museum, wir sind innovativ und wir leben von der Power der Menschen in dieser Stadt.“ Beim Thema Innovation dankte Leibe den Stadtwerken, mit denen man viele Projekte voranbringe. Des Weiteren hob der OB mehrere Themenfelder hervor, auf die er mit Stolz blickt: Hierzu gehören unter anderem die großen Landesausstellungen, die Konversion, die Etablierung einer kommunalen Wohnungsbaugesellschaft und der Medizincampus.

Eine Besonderheit Triers sieht Leibe im wechselseitigen Austausch von Entscheidungsträgern: „Wir haben eine Größe, die es ermöglicht, sich auszutauschen, man kennt sich und kann sich aufeinander verlassen.“ Wohl auch deswegen steht für ihn fest: „Ich freue mich auf die nächste Amtszeit!“

 
Bildergalerie
  • Festlich gekleidete Frauen und Männer sitzen in einem repräsentativen Saal.
  • Eine Frau in einem schwarzen Kostüm steht an einem Rednerpult und hält eine Ansprache
  • Festlich gekleidete Frauen und Männer sitzen vor Pulten in einem repräsentativen Saal.
  • Gruppenbild mit Helmut Schröer, Wolfram Leibe und Klaus Jensen, die im Rathaussaal stehen.

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