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02.08.2022

Abwärme von Kühlgeräten kann Hitzestress in Städten verstärken

Klimaschutzkolumne von David Lellinger

(pe) In der wöchentlichen Klimaschutzkolumne geht es derzeit um verschiedene Facetten des aktuellen Themas Hitze. Diesmal befasst sich David Lellinger mit technischen Möglichkeiten der Raumkühlung, bei denen auch Klimaschutz und Energiesparen eine wichtige Rolle spielen.

Ein Ventilator kühlt die Raumluft zwar nicht, unterstützt jedoch die körpereigene Kühlung: das Schwitzen. Durch einen erhöhten Luftstrom verdunstet mehr Schweiß, wodurch der Körper durch die Verdunstungskälte abkühlt. Wichtig: Sind keine Personen im Raum, produzieren Ventilatoren (Motor-)Abwärme und heizen den Raum weiter auf – und sollten deshalb auch mit Blick auf den Stromverbrauch nur genutzt werden, wenn der Luftstrom wirklich bei den Menschen ankommt.

Ähnlich macht das ein Luftkühler: Die Luft wird im Gerät an einem Wassertank vorbeigeführt und durch die Verdunstungskälte gekühlt. Indem man ein Handtuch so aufhängt, dass es sich vor einem Ventilator befindet und ein Ende in einem Wassereimer hängt, lässt sich der Luftkühler auch mit einfachen Mitteln klimaschonend nachahmen. Je höher die Luftfeuchtigkeit im Raum jedoch ist, desto weniger Wasser verdunstet und desto geringer ist die Kühlung.

In mobilen Monoblock-Modellen oder Split-Klimageräten gibt es Kältemittelkreisläufe, die ähnlich wie ein Kühlschrank funktionieren. Mono-block-Geräte sind zwar ineffizienter, jedoch leichter zu installieren: Ein großer Luftschlauch wird durch ein geöffnetes Fenster gelegt. Dadurch kann aber warme Luft eindringen. Bei der Nutzung sollte darauf geachtet werden, regelmäßig den Kondensatbehälter zu leeren und die Absenkung der Raumtemperatur auf 27°C zu begrenzen.

Split-Klimageräte sind in der Anschaffung teurer und aufwendiger in der Installation, haben jedoch gegenüber Monoblock-Geräten mehrere Vorteile, vor allem eine höhere Leistung und Effizienz. Ein leiserer Betrieb wird durch den außenliegenden Kompressor möglich, ebenso die Option, das Gerät im Winter zum Heizen zu nutzen. Ein solches mehrfach verwendbares Modell ist auch ein Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung.

Bei fest installierten Klimaanlagen oder Kühlsystemen gilt es, den Kühlbedarf durch passive Schritte bereits möglichst weit zu reduzieren und schon bei der Planung darauf zu achten, möglichst energieeffizient und nachhaltig vorzugehen. Insbesondere in Städten verschlimmert die Abwärme der Kühlgeräte den Hitzestress in der Nachbarschaft. Die Nutzung einer thermischen Bauteilaktivierung in Kombination mit erneuerbaren Wärme- und Kältequellen könnte im Kampf gegen die Hitze unter anderem eine klima- und umweltfreundliche Alternative zu älteren Kältemaschinen sein.

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