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08.05.2023

Stadt Trier nimmt kommunale Wärmeplanung in Angriff

Klimaschutzkolumne von Michael Sohn

(pe) In der neuen Kolumne erklärt Michael Sohn, OB-Beauftragter für Umwelt und Mobilität, wie die Stadt Trier die kommunale Wärmeplanung in Angriff nehmen will:

Im Zeitraum von 2035 bis 2040 soll Rheinland-Pfalz klimaneutral sein. In Deutschland entfällt mehr als die Hälfte des gesamten Endenergieverbrauchs auf den Wärmebereich. Die Wärme wird noch immer zumeist mit Öl, Gas und Kohle erzeugt. Der Stadtrat beschloss 2022, die Nutzung fossiler Träger sukzessive zurückzufahren und die städtischen Liegenschaften bis 2033 emissionsfrei zu betreiben. Wir stehen also vor einer Wärmewende, auch in Trier. Der Energiebedarf der Gebäude muss insgesamt verringert werden. Zusätzlich muss die Wärmeversorgung durch die Nutzung erneuerbarer Energien und unvermeidbarer Abwärme in weiten Teilen dekarbonisiert werden. Die Lebensdauer von Wärmeerzeugern liegt bei rund 20 Jahren. Das macht deutlich, wie langfristig man eine Wärmewende vorbereiten muss. Die Stadt nimmt eine wichtige Rolle ein, denn die Kommune gilt als Schlüsselakteur bei der Planung eines treibhausgasneutralen und wirtschaftlichen Wärmeversorgungssystems.

Allerdings braucht es neben Stadtrat und Stadtverwaltung zahlreiche weitere Handelnde, damit der Prozess gelingen kann: die Stadtwerke, die Wohnungsunternehmen und die privaten Eigentümerinnen und Eigentümer. Beteiligt werden müssen die lokalen Betriebe und Unternehmen sowie die Handwerkerinnen und Handwerker. Und nicht zuletzt ist die Stadt darauf angewiesen, dass die Bürgerinnen und Bürger den Weg der Wärmewende mitgehen, denn ohne deren Akzeptanz wird sie kaum von Erfolg gekrönt sein. Um die Potenziale einer künftigen Wärmeversorgung für Trier zu skizzieren, soll zeitnah ein Strategieprozess gestartet werden. Die Stadt hat einen entsprechenden Förderantrag im Rahmen der Kommunalrichtlinie gestellt. Die Fördermittel werden es ihr ermöglichen, ein fachkundiges externes Büro mit der Erstellung des kommunalen Wärmeplans zu beauftragen. Die Ausschreibung soll folgen, sobald die Förderzusage vorliegt.

Zur Vorbereitung dieses Prozesses gab es letzte Woche eine Fachtagung zur Wärmewende in Trier mit 65 Teilnehmenden. Auf Einladung der Energieagentur Rheinland-Pfalz, der kommunalen Spitzenverbände, des Verbands der kommunalen Unternehmen sowie von Stadt und Stadtwerken fanden sich Vertreterinnen und Vertreter der Hochschule, der IHK, der Hwk der Wohnungswirtschaft und weitere Beteiligte zusammen, um über die Herausforderungen einer Wärmewende zu diskutieren.

Es herrschte Einigkeit dass es sich um eine außergewöhnliche Herausforderung handelt, die sich nur gemeinsam stemmen lässt. Die Anwesenden vereinbarten, dass der Akteurskreis die Grundlage für eine Steuerungsgruppe des anstehenden Prozesses bildet und ein weiteres Treffen einberufen wird, um das künftige Vorgehen zu präzisieren.

Weitere Informationen per E-Mail (michael.sohn@trier.de) oder telefonisch: 0651/718-1011.

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