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15.11.2022

Stadt will Gebäude möglichst emissionsfrei betreiben

Klimaschutzkolumne von Michael Sohn

(pe) In der aktuellen RaZ-Klimaschutzkolumne geht Michael Sohn, OB- Beauftragter für Umwelt und Mobilität, auf einen Gastvortrag in der nächsten Sitzung des städtischen Haupt- und Umweltausschusses am 24. November ein. Dabei geht es um einen weiteren Beitrag der Stadtverwaltung zum Klimaschutz, eine möglichst emissionsfreie Bewirtschaftung ihrer Immobilien.

Der Umwelt-Campus Birkenfeld, der zur Hochschule Trier gehört, verfolgt schon seit seiner Gründung 1996 den Ansatz einer „Null-Emissions-Universität“. Neben einem zu Grunde gelegten ökologischen Baukonzept verfügt der Campus über eine CO2-neutrale Energie- und Wärmeversorgung sowie über modernste Gebäude- und Anlagentechnik zur kontinuierlichen Verringerung der Umweltbelastung. Künftig soll der Campus in Birkenfeld möglichst auch im Winter vollumfänglich mit lokal produzierter Energie versorgt werden können. Eine wichtige Rolle spielt der Wasserstoff: Im Rahmen eines Pilotprojekts wird nun bis 2026 untersucht, wie sich der Wasserstoff effizient und möglichst klimaneutral produzieren und verwenden lässt.

Zentrales Element des von Bund und Land geförderten Projekts ist der Bau eines Elektrolyseurs von 60 kW-Leistung. In einem Elektrolyseur wird Strom aus erneuerbaren Energien dazu genutzt, Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff zu zerlegen. Der Wasserstoff kann gespeichert und bei Bedarf zu einem späteren Zeitpunkt wieder in elektrische Energie umgewandelt werden. Darüber hinaus soll ein mit Wasserstoff angetriebener Bus im Nationalpark Hunsrück-Hochwald verkehren und auch dort Emissionen einsparen.

Die Schaffenskraft und Innovationsdynamik des Umwelt-Campus findet auch international Anerkennung. Bei „UI Green Metric“ werden Universitäten nach bestimmten Kriterien auf ihre ökologische Nachhaltigkeit geprüft. 2021 belegte der Umwelt-Campus die Position 6 von 956. Die nächsten deutschen Universitäten folgten mit Bremen an Position 16, Leuphana Lüneburg auf Rang 19 und FU Berlin auf Platz 25. Besonders stolz ist man in Birkenfeld auf das Abschneiden in der Kategorie „Energie und Klimaschutz“. Hier erreichte man im weltweiten Vergleich Platz 1.

Das Fachwissen des Umweltcampus und dessen innovative Ansätze sollen nun auch stärker für städtische Projekte genutzt werden: Kürzlich definierte der Trierer Stadtrat das Ziel, bis ins Jahre 2033 die städtischen Liegenschaften emissionsfrei zu betreiben. Professor Peter Heck vom Umwelt-Campus Birkenfeld wird nun als eingeladener Experte an der nächsten Sitzung des städtischen Umwelt- und Hauptausschusses am 24. November teilnehmen, um mit den Ausschussmitgliedern über mögliche Strategien für die Stadt Trier zu diskutieren.

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