Sprungmarken
02.11.2021

Zustimmung für Umweltspur

Eine gelbe Markierung teilt die Christophstraße, die rechte Seite ist für den Fahrradverkehr.
Eine Spur für Fahrräder und Busse, eine für Pkws: Diese Lösung war während der Testphase im Herbst 2020 in der Christophstraße weitgehend unproblematisch.
Eine Umweltspur in der Christophstraße für Radfahrer und Stadtbusse hätte keine Staus auf der verbliebenen Fahrspur für den Autoverkehr zur Folge. Dieses klare Fazit lässt sich nach der Testphase im Herbst 2020 ziehen. Beigeordneter Andreas Ludwig setzt sich deshalb weiter für eine Dauerlösung ein, die aber auch den Abschnitt zwischen der Kochstraße und der Ostallee einbeziehen müsste.

Wie Verkehrsplaner Jonas Klöpfer im Bau-Dezernatsausschuss erläuterte, wurden bei der Verkehrszählung der Hochschule Trier während der Testphase in der Spitze 560 Pkw pro Stunde gezählt. Bis zu 1480 Fahrzeuge könnten auf einer Spur problemlos abgewickelt werden, so Klöpfer. Demnach gibt es also einen ziemlich großen Puffer. Die Testphase dauerte von September bis November 2020 und lag somit außerhalb des strengen Corona-Lockdowns ab Dezember. Die rechte Spur der Christophstraße war zwischen den Einmündungen Simeonstraße und Kochstraße provisorisch als Radweg beschildert und markiert, der auch vom ÖPNV mitbenutzt werden durfte.

Die Beobachtung des Verkehrs ergab, dass circa 15 Prozent der Autofahrer regelwidrig auf der Umweltspur fuhren. Dieses Verhalten trat vor allem bei Verkehrsteilnehmern auf, die aus der Paulinstraße nach links auf die Christophstraße einbogen. Eine Erklärung könnte sein, dass die Umweltspur nur vorläufig markiert und beschildert war. Eine deutlichere und dauerhafte Kennzeichnung dürfte die Falschfahrer-Quote verringern. Wie genau diese im Einklang mit der Straßenverkehrsordnung aussehen soll, wird jetzt geprüft und soll im Frühjahr 2022 umgesetzt werden.

Stimmen der Fraktionen

In der Debatte im Ausschuss sprachen sich alle Redner grundsätzlich für die Umweltspur aus. Verkehrsdezernent Andreas Ludwig erklärte: „Die Verkehrsuntersuchung der Hochschule hat unsere Erwartungen bestätigt: Eine Spur reicht an dieser Stelle für den Kfz-Verkehr aus. Wir müssen aber auch schauen, wie wir den Fahrradverkehr ab der Kochstraße weiter in Richtung Balduinsbrunnen und Bahnhof führen.“ Für Rainer Lehnart (SPD) ist die Umweltspur eine sehr gute Maßnahme, um die Sichtbarkeit des Fahrradverkehrs zu erhöhen. „Radfahrer werden immer mehr als Verkehrsteilnehmer wahrgenommen. Das ist wichtig, um Konfliktsituationen zu entschärfen.“ Udo Köhler (CDU) begrüßte es, dass nur ein Fahrstreifen der Christophstraße als Umweltspur ausgewiesen werden soll und wies darauf hin, dass die „Krux am Balduinsbrunnen“ noch nicht gelöst sei.

Auch Tobias Schneider (FDP) mahnte ein schlüssiges Gesamtkonzept an: „Die Umweltspur darf kein totes Ende haben.“ Ole Seidel (Bündnis 90/Die Grünen) begrüßte das Projekt uneingeschränkt: „Wir freuen uns auf eine baldige Umsetzung.“ „Vollste Unterstützung“ signalisierte auch Jörg Johann (Die Linke): „Ich konnte die Situation in der Testphase von meinem Büro aus beobachten und habe keine Probleme festgestellt.“

Ralph Kießling