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02.12.2008

Zustimmung für neue Werbesatzung

Werbeschilder prägen das Erscheinungsbild von Einkaufsstraßen. Foto: Bauaufsichtsamt
Werbeschilder prägen das Erscheinungsbild von Einkaufsstraßen. Foto: Bauaufsichtsamt
Die von der Stadt geplante Verabschiedung einer Werbesatzung war Thema einer Info-Veranstaltung, zu der die City-Initiative, die Industrie- und Handelskammer sowie der Einzelhandelsverband in das IHK-Tagungszentrum eingeladen hatten. Die Satzung soll die Gestaltung der Werbung an den Gebäudefassaden in der Innenstadt regeln.

Zu Beginn hob Georg Stephanus,Vizepräsident der IHK, hervor, so manche Werbung an Gebäudefassaden sei für die Attraktivität der City eher abträglich. Daher begrüßten alle Wirtschaftsverbände die geplante Satzung.

Die dafür zuständige Beigeordnete Simone Kaes-Torchiani war sich durchaus bewusst, dass Werbung für Kaufleute, Dienstleister, Handwerker oder Gastronomen wichtig ist. Aber Werbung sei nicht nur die Einzelwerbung an Ladengeschäften und Fassaden, sondern auch der Gesamteindruck einer Geschäftsstraße. Das Stadtbild in zahlreichen Innenstädten, so auch in Trier, lasse leider einen einheitlichen Duktus der Gestaltung vermissen. Gerade ein homogenes und ästhetisches Stadtbild sei wichtig für die Attraktivität und damit auch für die Wirtschaftlichkeit einer City. Sie sei fest davon überzeugt, dass mit der vorgesehenen Werbesatzung dieses Ziel, das allen zugute käme, erreicht werde.

Alleinstellungsmerkmale

Dr. Frank Simons, Leiter der Bauaufsicht, konnte mit vielen Fotos von Gebäudefassaden und Ladenlokalen in- und ausländischer Städte, darunter Trier, die Zuhörer für die Werbesatzung gewinnen. Anschaulich legte er dar, wie Werbung an den Fassaden aussehen sollte, um Alleinstellungsmerkmale von Gebäuden, Straßen und Plätzen hervorzuheben und dennoch dem Betrachter das historische Stadtbild von Trier als „modern, weltoffen und einladend“ zu präsentieren. Auf Nachfragen versicherte Simons, dass versucht werde, durch Überzeugungsarbeit bei Neugestaltungen von Fassaden die Festlegungen umzusetzen, wie das bereits seit einem Jahr im Hinblick auf die geplante Werbesatzung mit Erfolg praktiziert werde.

Zustimmung vom Einzelhandel

Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani ergänzte, sie sei kein Freund von Verboten, sondern baue auf die Einsicht der Gewerbetreibenden. Der Geschäftsführer des Einzelhandelsverbands, Alfred Thielen, hob hervor, dass sich dessen Präsidium bereits sehr früh mit großer Mehrheit für eine solche Satzung ausgesprochen habe. Er bedankte sich bei den Verantwortlichen des Baudezernates für die „gekonnte und rasche Umsetzung“. Die Stadt könne sich der Unterstützung aller Wirtschaftsorganisationen gewiss sein.
 
Michael Müller, Präsident des Einzelhandelsverbandes, verwies auf eine noch radikalere Regelung in der niederländischen Partnerstadt Herzogenbusch. Hier gelte nicht nur eine sehr restriktive Werbesatzung, sondern auch ein Verbot jeglicher Sondernutzung vor Einzelhandelsbetrieben. Er könne sich vorstellen, dass dies auch die Attraktivität der Trierer Innenstadt nochmals steigern werde. Hier gebe es noch Diskussionsbedarf.

In ihrem Schlusswort zeigte sich die Baudezernentin erfreut über die positiven Reaktionen. Die Zustimmung habe sie zwar erhofft, aber nicht unbedingt erwartet. Der Satzungsentwurf ist auf der Homepage der einzelnen Wirtschaftsverbände veröffentlicht.