Sprungmarken
30.11.2021

Zuerst schweißen, dann schwimmen

Bauarbeiten zur Modernisierung der Schwimmbecken im Nordbad
Wo sonst geschwommen wird, arbeiten aktuell Arbeiter aus drei Gewerken, um das Becken noch vor Jahresende fertigzustellen. Foto: SWT

Damit im kommenden Jahr die Badegäste wieder ihre Bahnen ziehen können, laufen im Freibad Nord die Bauarbeiten auf Hochtouren. „Es gibt noch sehr viel zu tun, schließlich erhalten Becken und Bauwerk von Grund auf eine komplette Modernisierung“, erklärt Werner Bonertz, Geschäftsführer der SWT Bäder GmbH, bei einem Besuch auf der Baustelle.

Schon der akustische Eindruck spricht Bände: Im Umkleidegebäude rattern Pressluftbohrer, Kies rauscht aus einer großen Tonne zischend und polternd auf den Beckenboden. Mehrere Arbeiter tragen meterlange dicke, schwarze Rohre an den Rand des Beckens. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, das Schwimmerbecken noch vor dem Jahreswechsel fertigzustellen“, so Bonertz.

Herausforderung Schweißnaht

Im neuen Becken herrscht reges Treiben: Drei Gewerke – Betonbau, Versorgungstechnik und Bäderbau – arbeiten auf dem Gelände. Schon auf den ersten Blick erkennt man die neue Umrandung aus Edelstahl. Im Augenblick teilen sich Alexander Metzger und Ferenc Bende von der ausführenden Fachfirma die Schweißarbeiten. Es sind zwei langjährige Fachleute, die schon viele Edelstahlbecken aufgebaut haben. Erfahrung ist dafür aber auch nötig: Edelstahl ist kein Metall wie jedes anere. Wer die falsche Schweißtechnik wählt, kann das hochwertige Metall gleich auf den Schrott bringen: „Damit die Schweißnaht eine lange Lebensdauer aufweist und die Verbindung stabil bleibt, muss man die Materialien und Verfahren genau kennen“, weiß Ferenc Bende. Auf dem Grund des Beckens laufen noch Betonarbeiten. Auch hier müssen Ver- und Entsorgungsrohre und -kanäle erst verlegt werden, bevor die Bodenplatte geschlossen wird.

Bonertz hat sich mit Vertretern der Stadtverwaltung, darunter Behindertenbeauftragter Gerd Dahm, auf der Baustelle getroffenen und vor Ort die geplanten Verbesserungen für beeinträchtigte Personen erläutert. Dahm ist von den Planungen, in die er schon früh einbezogen wurde, angetan: „Die vielen kleinen Stufen im Außenbereich wird es künftig nicht mehr geben. Zudem sind für beeinträchtigte Menschen drei unterschiedliche Einstiegsmöglichkeiten in das Becken vorgesehen.“ Das Umkleidegebäude – mittlerweile völlig entkernt – erhält einen neuen Aufzug.

Der Behindertenbeauftragte regte außerdem an, im Eingangsbereich ein 3D-Relief anzubringen, das Menschen mit Sehbehinderungen einen Überblick über die Anlage verschafft und so die Orientierung erleichtert. „Durch die frühe Einbindung des Beirats in die Planungen vermeiden die SWT spätere Korrekturen und sparen Kosten. Das ermöglicht ein für alle gutes Ergebnis”, stellte Dahm fest.