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28.02.2006

Ziel: mehr Stahl, weniger Schadstoffe

Anhörung zum Trierer Stahlwerk in der Rechtsakademie

Herbert Kern (stehend) und Mitglieder des Pfalzeler Bürgervereins (vorne) bringen ihre Einwände vor einer Reihe von Sachverständigen und der TSW-Geschäftsführung (6. und 7. v. r.) vor.
Herbert Kern (stehend) und Mitglieder des Pfalzeler Bürgervereins (vorne) bringen ihre Einwände vor einer Reihe von Sachverständigen und der TSW-Geschäftsführung (6. und 7. v. r.) vor.
Das Trierer Stahlwerk (TSW) im Hafengebiet soll nach Plänen der Geschäftsführung saniert und modernisiert werden. Bei einer öffentlichen Anhörung im Zuge des Genehmigungsverfahrens standen Ulrich und Christoph Rass, Geschäftsführer des TSW, zusammen mit Sachverständigen und den zuständigen Behörden besorgten Bürgern Rede und Antwort.

Die vierstündige Veranstaltung in der Europäischen Rechtsakademie moderierte Franz Josef Conermann, Leiter des städtischen Rechtsamts. 101 Einwände waren fristgerecht eingereicht worden. Rund 50 Bürger, die meisten wohnen in direkter Nachbarschaft zum Industriegebiet in Pfalzel, erschienen persönlich, um ihre Bedenken gegen die geplanten Umbaumaßnahmen zu äußern. Die Kritik richtete sich vor allem gegen befürchtete Lärm- und Verkehrsbelästigungen sowie Luft-Schadstoffbelastungen.

Im Laufe der überwiegend sachlich geführten Diskussion beantworteten die Gutachter und Sachverständigen Fragen aus den Themengebieten Verkehrsführung/Lärmbelästigung, Schallschutz am Werk, Luft-Schadstoffbelastung und Brandschutz. Hans-Jürgen Wirtz vom Pfalzeler Bürgerverein kritisierte, dass die Verlegung der Hauptzufahrt an die Eltzstraße zu mehr Lärmbelastung für die Anwohner führen werde. Um dies zu vermeiden, will die TSW-Geschäftsführung ihre Lieferanten verpflichten, das Werk über den Kreisel an der Hafenstraße anzufahren. Außerdem soll ein zusätzlicher Lärmschutzwall errichtet werden.

Schadstoffemission reduzieren

Die Betreiber wollen das Stahlwerk modernisieren und umwelttechnisch sanieren. Ein neuer Ofen soll die Kapazität deutlich erhöhen. Um die Luftverschmutzung zu reduzieren, soll eine neue Entstaubungsanlage gebaut und der Produktionsablauf verändert werden. „Wir nehmen die Bedenken der Anwohner sehr ernst und wollen ihnen, soweit wir das wirtschaftlich können, entgegen kommen“, so Christoph Rass. Auf die Frage von Heide von Schütz vom Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) nach der Qualität der verwendeten Schrotte hieß es, in Zukunft würden höherwertige Materialien verwendet.

Die Fachbehörden müssen nun eine abschließende Stellungnahme abgeben. Darin werden die Einwände berücksichtigt. Das Ordnungsamt entscheidet schließlich über die Genehmigung. „Die Befürchtungen der Anwohner konnten teilweise ausgeräumt werden. Wir sind zuversichtlich, dass es eine Lösung geben wird“, so Manfred Rosenkränzer vom Ordnungsamt.