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16.03.2010

Zeitsprung von 95 Jahren

Friedrich Hettinger kümmert sich mit schwerem Gerät um den Neuaufbau des Bodens im Erdgeschoss des Berufsschulgebäudes J.
Friedrich Hettinger kümmert sich mit schwerem Gerät um den Neuaufbau des Bodens im Erdgeschoss des Berufsschulgebäudes J.
Eines der größten Trierer Bauprojekte im Rahmen des Konjunkturpakets II ist vor einigen Wochen in die heiße Phase getreten: Die energetische Sanierung des 95 Jahre alten Gebäudes J der Berufsbildenden Schulen kostet rund sechs Millionen Euro und soll bis zu den Sommerferien 2011 abgeschlossen sein.

Beim Stichwort „energetische Sanierung“ denkt man vor allem an ein neues Heizsystem und vielleicht noch an mehrfach verglaste Fenster. Beides sind auch wichtige Vorhaben bei der Erneuerung des Gebäudes J. Da aber sowohl die Boden- als auch die gesamte Außendämmung an Fassade und Dach in keiner Weise mehr modernen Ansprüchen genügten, sind nach den Abbrucharbeiten kaum mehr als die Grundmauern und die Raumaufteilung der 1915 eingeweihten Schule erhalten geblieben.

Estrich entfernt

Im Erdgeschoss, wo der Estrich komplett entfernt wurde, ist in der vergangenen Woche mit Hilfe eines Kleinbaggers die Grundlage für den neuen Bodenaufbau gelegt worden. Das hat weit reichende Auswirkungen: „Da der neue Boden höher wird als der alte, müssen auch die Türrahmen nach oben versetzt werden“, erklärt Stefan Köhler, Projektleiter vom Amt für Gebäudewirtschaft.

Die 40 Klassenräume in dem lang gestreckten, viergeschossigen Gebäude an der Oerenstraße erhalten moderne Fenster, eine mit Wärmepumpe betriebene Fußbodenheizung und dezentrale Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung. „Das sorgt für eine gleich bleibende Zufuhr von Frischluft, ohne dass die Fenster geöffnet werden müssen“, so Köhler. Um Heizenergie zu sparen, wird das Dach neu eingedeckt und die Fassade besser gedämmt, verputzt und frisch gestrichen.

Komplett neu errichtet wird ein Servicegebäude, in dem die Toiletten und ein Aufzug zur barrierefreien Erschließung der Schule untergebracht werden. Von dem Neubau wird eine Brücke in den Haupttrakt führen.

Die Sanierung des Gebäudes J ist das größte der 18 Bauvorhaben des Rathauses, die im Rahmen des Konjunkturpakets gefördert werden. Für das Sechs-Millionen-Euro-Projekt erhält die Stadt Zuschüsse von 4,34 Millionen Euro, davon allein 3,83 Millionen aus dem Bundeshaushalt.

Die Klassen der Berufsschulen Gewerbe und Technik, Ernährung, Hauswirtschaft und Sozialpflege sowie Wirtschaft, die bisher im Schulgebäude J untergebracht waren, haben Ausweichquartiere in der früheren Geschwister-Scholl-Hauptschule und der ehemaligen Montessorischule in Trier-Süd bezogen. Die Rückkehr in das dann wohl kaum mehr wieder zu erkennende Gebäude J ist für die Sommerferien 2011 angepeilt.