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15.06.2021

Zeitgemäßes Gedenken

Peter Späth (2. v. l.), übergibt 12.900 Euro an Peter Szemere von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit.
Sparkassen-Vorstand Dr. Peter Späth (2. v. l.), übergibt mit Landrat Günther Schartz (r.) und OB Wolfram Leibe (l.) 12.900 Euro an Peter Szemere von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit.

Die Stiftung „Partner für Schulen" der Sparkasse Trier unterstützt das Projekt „Grenzenlos gedenken" mit weiteren 12.900 Euro. Mit diesem Zuschuss wollen die Macher des grenzübergreifenden Projekts mit zeitgemäßen Mitteln Schülerinnen und Schülern die Geschichte der Deportation von Jüdinnen und Juden aus der Region während der Zeit des Nationalsozialismus vermitteln.

Am Freitag, 11. Juni, übergaben Sparkassen-Vorstand Dr. Peter Späth und die Vorsitzenden des Kuratoriums der Stiftung „Partner für Schulen", Landrat Günther Schartz und Triers Oberbürgermeister Wolfram Leibe, in der Trierer Synagoge die Förderzusage. Schon im Vorjahr hatte die Stiftung das Projekt „Grenzenlos gedenken" mit 2000 Euro gefördert. Zudem unterstützte die Sparkasse das Bronzedenkmal an der Rindertanzstraße, das an den den ersten Deportationszug erinnert, mit 5000 Euro. Insgesamt wurde die Gedenkarbeit der Arbeitsgemeinschaft „Grenzenlos gedenken" unter der Federführung der Trierer Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit mit rund 20.000 Euro unterstützt.

Arbeit an Schulen gefördert

„Mit dieser Förderung werden wir Broschüren produzieren und es soll eine Webseite entworfen werden", erklärte Peter Szemere, der für die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit die Förderzusage entgegennahm. Auf der Webseite solle zum einen das Projekt vorgestellt werden, zum anderen sollen die Namen der Deportierten aufgeführt werden und Schülerinnen und Schüler sich dort mit den Lebensläufen dieser Menschen auseinandersetzen. Es sei wichtig, dass man vor allem jungen Menschen mit zeitgemäßen Mitteln das vermittle, was damals geschehen sei. „Wir arbeiten da schon sehr gut mit Trierer Gymnasien zusammen und werden jetzt auch die entsprechenden Materialien produzieren", so Szemere.

Sparkassen-Vorstand Dr. Peter Späth erläuterte die Gründe der Entscheidung des Stiftungskuratoriums: „Es ist uns sehr wichtig, die Gedenkarbeit mit Schülerinnen und Schülern zu fördern. Was wir auch überzeugend fanden, war die Form der Gedenkarbeit – einmal in analoger Form aber auch digital. Das ist zeitgemäß." Auch die Vorsitzenden des Verwaltungsrates der Sparkasse, Landrat Günther Schartz und Triers OB Wolfram Leibe, betonten, wie wichtig es sei, Schülerinnen und Schülern zu vermitteln, was damals passiert sei. „Die Förderung dieses Projekts ist für uns auch ein wichtiger Akt der Solidarität", sagte Leibe. Es brauche natürlich eine klare Position gegen Antisemitismus: „Wir brauchen aber auch Projekte wie dieses, die der jungen Generation Wissen darüber vermitteln, was damals passierte." Die Aufbau- und Grundlagenarbeit zur Vermittlung in den Trierer Schulen sei von großer Wichtigkeit. Hier leiste die Arbeitsgemeinschaft „Grenzenlos gedenken", aber auch die jüdische Gemeinde gute Arbeit, die man unterstützen wolle. Deswegen habe das Kuratorium der Stiftung einstimmig dafür gestimmt, dieses Projekt zu fördern. Verbunden mit dieser Zusage sei eine ganz klare Botschaft: „Alle Menschen jüdischen Glaubens sind in Trier willkommen", so Leibe.

Auch Landrat Schartz würdigte das Projekt „Grenzenlos gedenken", das sich nicht auf die Grenzen der Stadt beschränkt. „Geld ist das eine, die Botschaft, die damit verbunden ist, das andere. Wir sehen alle, was passiert, wenn das, was damals geschehen ist, vergessen wird. Dann tauchen plötzlich wieder extreme Meinungen auf. Das dürfen wir nicht tolerieren."

Ernst Mettlach