"Wunderbarer Impuls"

Bereits seit mehreren Jahren besteht die Kooperation zwischen Theater und Universität, doch nun erhält sie eine neue Qualität: In der laufenden Spielzeit wird erstmals eine studentische Theatergruppe mit voller Unterstützung des Theaters ein Stück im Studio inszenieren. Im Januar 2009 feiert die Gruppe „Bühne 1“ mit Moritz Rinkes prämiertem Stück „Republik Vineta“ Premiere. „Ein wunderbarer Impuls“, wie Intendant Gerhard Weber meint.
 
Das Projekt entstand im Anschluss an die erfolgreiche Zusammenarbeit im Rahmen des Theaterfestivals „Maximierung Mensch“ im Mai dieses Jahres und knüpft auch thematisch daran an. Im Mittelpunkt stehen die Themen Ökonomisierung und Wirtschaft, Aspekte des gesellschaftlichen Lebens im Beruf, aber auch im Privaten. Durch die Stückauswahl richtet sich „Bühne 1“ gezielt an Studien- und Forschungsschwerpunkte verschiedener Fächer. „Wir hoffen, damit ein breites Publikum ansprechen zu können und auch nicht-literaturwissenschaftliche Fachbereiche zu erreichen“, sagte Professor Franziska Schößler vom Fachbereich Germanis-tik der Universität Trier.

Offene Proben

Offene Proben und die Beschäftigung mit Motiven des Stücks in Seminaren verschiedener Fächergruppen sollen die künstlerischen und akademischen Aspekte der Zusammenarbeit miteinander verzahnen. Zudem stellt sich das Ensemble, das aus insgesamt 14 Studierenden verschiedener Fachrichtungen besteht, nach den Proben den Fragen der Besucher und bietet Raum für Diskussionen.
 
Studentin Bettina Stiller-Weishaupt inszeniert das Stück, das die Geschichte mehrerer Manager erzählt: In einer abgeschiedenen Villa versammeln sie sich, um einen geheimen Auftrag auszuführen: Sie planen ein Jahrtausendprojekt, das den Arbeitstitel „Vineta“ trägt. Auf einer unbewohnten Insel  soll ein Ort entstehen, an dem die Sehnsucht nach einem zufriedenen und glücklichen Leben in Erfüllung geht. Die ehrgeizigen und erfolgsorientierten Experten entwickeln Ideen und Konzepte, doch der Wettbewerb steigert sich zum grotesken Machtkampf. Als die Lage zu eskalieren droht, nimmt das Projekt eine überraschende Wendung: Das Projekt entpuppt sich als therapeutische Maßnahme, als Manipulierung ausgemusterter Spitzenkräfte, die auf ein Leben ohne Arbeit vorbereitet werden sollen. Das Stück „Republik Vineta“ wurde 2000 am Thalia Theater in Hamburg uraufgeführt und in der Kritikerumfrage der Zeitschrift „Theater heute“ zum besten deutschsprachigen Stück der Spielzeit 2000/2001 gewählt.

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