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11.02.2020

Wohnungsbau bleibt kräftiger Motor

Vorstandsmitglieder der Sparkasse Trier ab Januar 2020
Die Bilanz der Sparkasse Trier für 2019 stellte der neue Vorstandschef Dr. Peter Späth (Bild unten Mitte) mit seinem Stellvertreter Martin Grünen (l.) und dem neuen Vorstandsmitglied André Polrolniczak vor. Foto: Sparkasse

In einem nach wie vor herausfordernden Markt ist es der Sparkasse Trier 2019 nach Aussage ihres neuen Vorstandsvorsitzenden Dr. Peter Späth gelungen, „mit ihrem auf die Region Trier-Saarburg ausgerichteten Geschäftsmodell ein gesundes Wachstum fortzusetzen und ihre Spitzenposition weiter auszubauen." Die Erträge wurden vor allem durch einen Faktor belastet.

Die seit 2016 spürbaren Effekte der Niedrigzinsen setzten sich unverändert fort. Eine Umkehr dieser Entwicklung, sei, so Späth, derzeit nicht absehbar. Die Sparkasse denke aber nicht darüber nach, flächendeckend Negativzinsen zu verlangen, um die Belastungen durch die Entgelte für eigene Anlagen bei der Bundesbank an die Kunden weiterzugeben.

Um die Kosten zu senken, überlegen einige Sparkassen und Volksbanken in Hessen, ihre Filialen zusammenzulegen, und Angebote an verschiedenen Tagen abwechselnd vorzuhalten. Die Sparkasse Trier sieht das kritisch: „Wir fürchten eine Verwässerung unseres Profils", so Späth. 2020 würden die Erträge weiter unter Druck bleiben. Hinzu komme der prognostizierte Wirtschaftsabschwung.

2019 hat sich – begünstigt durch ein positives wirtschaftliches Umfeld in der Region – das Anlage- und das Kreditgeschäft günstig entwickelt. Die Bilanzsumme stieg um 198 Millionen auf rund 4,75 Milliarden Euro. Ein Vergleich mit der ersten Bilanz der fusionierten Sparkasse der Region zeigt die Dynamik:1995 betrug die Bilanzsumme 4,78 Milliarden – aber noch in D-Mark.

Die Kreditzusagen im Wohnungsbau erreichten 2019 mit 445 Millionen Euro knapp den Rekord von 2015 (447 Millionen Euro). Die niedrigen Zinsen, die hohe Nachfrage bei einem sinkenden Angebot führe zu weiter steigenden Preisen. Späth sieht keine Anzeichen für eine Abschwächung dieses Trends. Trotz der Niedrigzinsen stiegen die Einlagen um 177 Millionen auf 3,57 Milliarden Euro. Die Anleger setzen vor allem auf Wertpapiere. Ihren Bilanzgewinn verwendet die Sparkasse zur Aufstockung des Eigenkapitals. 2019 erhielten zudem Stadt und Landkreis als Gewährträger rund 2,5 Millionen Euro als Ausschüttung. 2020 wird mit einem ähnlichen Betrag gerechnet. 2019 flossen außerdem rund 1,5 Millionen Euro an gemeinnützige Projekte in der Region.

Von den 126.642 Privatgirokonten werden inzwischen 73.076 online genutzt. Die Tendenz ist weiter steigend. Späth: „Dafür sprechen auch rund 7,8 Millionen Besuche der Internetfiliale im Jahr 2019." Mobiles Bezahlen ist seit 2018 mit Android-Smartphone möglich, im Dezember 2019 folgte Apple-Pay. Neben der Digitalisierung setzt die Sparkasse weiterauf die persönliche Beratung der Kunden. Im Trierer Westen wurden die Filialen Euren und Römerbrücke in einem renovierten Altbau in der Eurener Straße 48 zusammengeführt.

Petra Lohse