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26.06.2012

Wohnneubau in Ruwer, Zewen, Brubacher Hof

Bis 2025 steigt nach einer Prognose der Bertelsmann-Stiftung die Trierer Bevölkerung auf knapp 109 000. Der Wohnraumbedarf wächst aber auch durch den Trend zum Single-Haushalt. Die hohe Nachfrage nach Bauland und Wohnimmobilien könnte nach einem Vorschlag im Fachbericht Siedlungsflächen des künftigen Flächennutzungsplans (FNP) 2025 vor allem am Brubacher Hof, im Bereich Zentenbüsch in Ruwer sowie an beiden Seiten der Straße Im Biest in Zewen gedeckt werden.

Die Analyse ergab außerdem, dass neu zur Verfügung stehende geeignete Flä-chen mit einem Netto-Volumen von 120,4 Hektar nur knapp über dem geschätzten Bedarf liegen. Da es bei den Gewerbeflächen nach den Prognosen ähnlich knapp aussieht, kann Trier nach Aussage von Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani auf Dauer nur ein attraktiver Standort bleiben, wenn die Kooperation mit den Umlandgemeinden bei der Flächenausweisung  deutlich ausgebaut wird. Außerdem könnte etwa in Ruwer-Zentenbüsch mit angrenzenden Bauflächen im Nachbarort die erforderliche Erschlie-ßungsinfrastruktur gemeinsam kostensparend bereitgestellt werden.

Von den drei vorgeschlagenen Wohngebieten können nach Einschätzung von Kaes-Torchiani angrenzende Stadtteile profitieren. So sei zum Beispiel durch eine Siedlung am Brubacher Hof mit vielen neuen Kunden für die Ladenpassage Mariahof zu rechnen. Für eine nachhaltige Entwicklung sollen zwar vorrangig Siedlungslücken im Stadtzentrum genutzt werden. Diese Potenziale sind aber sehr begrenzt. Die Experten stellten außerdem eine „signifikante Knappheit an Entwicklungsspielräumen“ für Unternehmen und Dienstleister fest. Das gelte insbesondere für den Norden der Stadt mit starken Beschränkungen durch das gesetzlich festgelegte Überschwemmungsgebiet an der Mosel. Für die Mobilisierung neuer Flächen wird ein Ausbau der interkommunalen Zusammenarbeit gefordert. Zu den vorgeschlagenen neuen Standorten im Stadtgebiet gehört der Kockelsberg (rund 18,7 Hektar).

Der FNP legt für die gesamte Stadt fest, welche Nutzung für welche Flächen künftig geplant ist. Er ist ein zentrales Instrument zur Koordinierung unterschiedlicher und oft konkurrierender Ansprüche. Weitere wichtige Prinzipien sind ein schonender Umgang mit Grund und Boden, möglichst kurze Wege, aber auch die Wahrung der Identität der Stadtteile. Der FNP ist Grundlage aller Bebauungspläne und bindet das Rathaus bei weiteren Planungen. Der Schwerpunkt zu Siedlungsflächen wird derzeit im Bauausschuss und von vielen Ortsbeiräten diskutiert.

Am 15. September befassen sich der Stadtrat und der Steuerungsausschuss mit dem FNP 2025. Danach gehen die Arbeiten an dem gesamtstädtischen Konzept weiter. Auf dieser Grundlage folgt 2013 eine breite Bürgerbeteiligung. Der Stadtrat könnte den FNP im Spätsommer 2013 beschließen. Dieser ersetzt das mittlerweile 30 Jahre alte Vorgängerdokument. Nach der FNP-Verabschiedung im Stadtrat ist eine Bestätigung der SGD Nord als Aufsichtsbehörde nötig.