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30.10.2012

Wohnen an der Kante

Das städtebauliche Modell erlaubt einen Blick in die Zukunft des Castelnaugebiets. Ganz oben die Hangterrassen mit frei stehenden Einfamilienhäusern, deren Anordnung allerdings nicht mehr dem aktuellen Konzept der EGP entspricht. Foto: EGP
Das städtebauliche Modell erlaubt einen Blick in die Zukunft des Castelnaugebiets. Ganz oben die Hangterrassen mit frei stehenden Einfamilienhäusern, deren Anordnung allerdings nicht mehr dem aktuellen Konzept der EGP entspricht. Foto: EGP
Die EGP GmbH will auf den Hangterrassen des Konversionsgebiets Castelnau Grundstücke für rund 30 Eigenheime und mehrere viergeschossige Mehrfamilienhäuser bereitstellen. Geschäftsführer Jan Eitel hat vergangene Woche im Rahmen der von der EGP initiierten Castelnaugespräche Einzelheiten des Konzepts erläutert. Unterdessen gehen am Exerzierplatz und auf der „Dreiecksfläche“ die Abbruch- und Erschließungsarbeiten weiter.

Schutt und Erde sind zur Zeit die dominierenden Elemente auf der Großbaustelle Castelnau im Stadtteil Feyen. Der Abraum wird Tag für Tag in mehreren Lastwagenladungen vom Gelände transportiert. Die Arbeiten konzentrieren sich auf die „Dreiecksfläche“ zwischen den Straßen Am Sandbach und Zum Pfahlweiher, wo ein Nahversorgungszentrum entstehen soll, und auf die für Wohnbebauung vorgesehene Fläche des früheren Exerzierplatzes. Im Erdreich werden dort momentan die Versorgungsleitungen verlegt. Bis Jahresende soll zudem die Anwohnerstraße innerhalb des Gebiets asphaltiert sein.

Auf den oberhalb gelegenen drei Hangterrassen liegt der Baubeginn noch in der Zukunft. Das mit den städtischen Fachämtern abgestimmte Konzept der EGP sieht die Parzellierung von 600 bis 800 Quadratmeter großen Grundstücken für rund 30 frei stehende Einfamilienhäuser vor. Die Grundstücke liegen jeweils an der Hangkante der einzelnen Terrassen und bieten einen weiten Blick ins Moseltal Richtung Innenstadt. Die Häuser können von den Bauherren und ihren Architekten individuell gestaltet werden. Allerdings werden in einem Handbuch gewisse gemeinsame Kriterien, zum Beispiel Dachbegrünung, festgelegt.

Nach jetzigem Stand der Planung werden die Hangterrassen im Südwes-ten von  fünf viergeschossigen Mehrfamilienhäusern flankiert. 19 Prozent des Areals bleiben „öffentlich“ – Platz für Spielräume und Grünflächen. Auch der Baumbestand und die charakteris-tischen Mauern sollen zum Teil erhalten bleiben. Eine knifflige Aufgabe, so Eitel, sei die Planung des Wegenetzes für Fußgänger und Radfahrer, das die zwölfprozentigen Steigungen zwischen den Terrassen überwinden muss.

Die Erschließung der Hangterrassen erfolgt über die Neue Pellinger Straße (B 268). Von der Haupteinfahrt füh-ren Stichstraßen mit Wendehammer auf die drei Plateaus. Für den Autoverkehr sind keine direkten Verbindungen zum Stadtteil Weismark und zum unterhalb gelegenen Wohngebiet am Exerzierplatz vorgesehen. „Man kommt nur auf einem Weg rein und raus“, verdeutlichte Jan Eitel.

Als „Fuge“ bezeichnete er das Übergangsgebiet zwischen dem dicht bebauten  Exerzierplatz und den frei stehenden Häusern auf den Hangterrassen. Hier haben weniger gut situierte Familien noch am ehesten die Chance, sich „ihr“ Stück Castelnau zu sichern:¿20 Prozent der Fläche sind für geförderten Mietwohnungsbau vorgesehen.

Für den Bauabschnitt Hangterrassen hat der Stadtrat Mitte Oktober die Aufstellung eines Bebauungsplans (BF 14) beschlossen. Darin wird nun das Konzept der EGP auf eine baurechtliche Basis gestellt. Nach Beratungen im Baudezernatsausschuss und Beteiligungsrunden für Bürger und  Behörden soll das Verfahren möglichst im Sommer 2013 abgeschlossen werden.