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06.10.2015

"Wir brauchen Erinnerungspunkte"

Das Carré Français, der Platz auf dem Hauptfriedhof auf dem bis zum Abzug der französischen Regimente die verstorbenen Militärangehörigen und Zivilisten bestattet wurden, ist jetzt mit einem Denkmal und einer Stele zu einem Ort der deutsch-französischen Erinnerung umgestaltet worden. Bei der feierlichen Einweihung waren dabei: Hans Hase mit Enkelkind, Künstler Guy Charlier, OB Wolfram Leibe, Claudine Cornelius (DFG), Guy Lesueur (französischer Verein Le Souvenir Français) und DFG-Präsident Joachim Schütze.
Das Carré Français, der Platz auf dem Hauptfriedhof auf dem bis zum Abzug der französischen Regimente die verstorbenen Militärangehörigen und Zivilisten bestattet wurden, ist jetzt mit einem Denkmal und einer Stele zu einem Ort der deutsch-französischen Erinnerung umgestaltet worden. Bei der feierlichen Einweihung waren dabei: Hans Hase mit Enkelkind, Künstler Guy Charlier, OB Wolfram Leibe, Claudine Cornelius (DFG), Guy Lesueur (französischer Verein Le Souvenir Français) und DFG-Präsident Joachim Schütze.
Das Carré Français, der kleine Bereich auf dem Trierer Hauptfriedhof, auf dem nach dem Zweiten Weltkrieg Zwangsarbeiter aus Frankreich und später Verstorbene der französischen Garnison, Militärs, Zivilangehörige und Kinder bestattet wurden, ist vor einiger Zeit umgestaltet und jetzt offiziell eingeweiht worden.

Oberbürgermeister Wolfram Leibe und Joachim Schütze, Präsident der Deutsch-Französischen Gesellschaft (DFG), erinnerten daran, dass bis 1999 französisches Militär zum Stadtbild gehörte und in den Ortsteilen noch vieles daran erinnert. Der Oberbürgermeister begrüßte die gelungene Umgestaltung des kleinen Friedhofsbereichs auf dem – nach unsicheren Angaben – etwa 300 Bestattungen stattgefunden haben sollen. Mit zwei Steinen, einer aus der Nähe von Metz, der andere aus der Eifel, verbunden mit fünf lockeren, gedrehten Stahlseilen, hat der Trierer Bildhauer Guy Charlier aus den vielen Gestaltungsvorschlägen von Schülerinnen und Schülern des Humboldt-Gymnasiums den Entwurf von Anna Heib umgesetzt. Die Idee war, darzustellen, wie zwei Nationen über in sich bewegliche Verbindungen trotzdem fest zusammenhalten. Eine Stele aus Glas informiert über den Gedenkplatz.

„Neue Geschichte tut sich immer schwerer als alte, daher brauchen wir Erinnerungspunkte in unserer Stadt“, sagte Leibe bei seiner Ansprache vor den rund 30 Anwesenden. DFG-Präsident Joachim Schütze bedankte sich bei den Beteiligten, vor allem den Mitarbeitern des Grünflächenamts, die den gestalteten Bereich hergerichtet haben und ihn pflegen werden. Seine DFG-Kollegin Claudine Cornelius, Französin und ehemalige Stadträtin, erzählte, dass die Auflösung des Grabfelds kurz bevorgestanden habe. Liegezeiten waren abgelaufen und die Fläche verwahrloste. Zusammen mit ihrem Mann, dem damaligen DFG- Präsidenten Hans-Jürgen Cornelius, habe man fieberhaft nach Sponsoren gesucht, um die Gräber zu erhalten. Doch alle Anfragen beim französischen Generalkonsulat, der Botschaft in Berlin oder dem Außenministerium in Paris scheiterten. Unterstützung gab es letztendlich durch die Stadt Trier. Der damalige OB Klaus Jensen versprach zu helfen und mit seiner Zustimmung versetzte das Grünflächenamt die Anlage in einen ansehnlichen Zustand. Das notwendige Geld kam durch Sponsoring zusammen. Mit einem Trompetensolo und der Präsentation der französischen Nationalflagge endete der Festakt zur Einweihung.