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14.06.2016

Winkel-Anbau sorgt für mehr Platz

Die Grafik zeigt, was am Augustinerhof möglich wäre: Ein Winkel-Anbau entlang des Heinz-Tietjen-Wegs und am Augustinerhof sowie eine Kammerspielbühne an der Hindenburgstraße. Verbunden wären die Gebäude durch eine Art Brücke.
Die Grafik zeigt, was am Augustinerhof möglich wäre: Ein Winkel-Anbau entlang des Heinz-Tietjen-Wegs und am Augustinerhof sowie eine Kammerspielbühne an der Hindenburgstraße. Verbunden wären die Gebäude durch eine Art Brücke. Grafik: Theapro
Der Spatenstich vor 55 und die Eröffnung vor 52 Jahren: Der Theaterbau des Architekten Gerhard Graubner am Augustinerhof hat ein gutes halbes Jahrhundert auf dem Buckel – und ist mittlerweile marode und bietet zu wenig Platz. Kulturderzernent Thomas Egger zeigte nun auf, wie eine Lösung aussehen könnte.

Egger präsentierte den Zwischenbericht einer von der Stadtverwaltung beauftragten Machbarkeitsstudie (MBS), die von dem Münchner Fachbüro Theapro ausgearbeitet wurde. Die Experten schlagen zwei Varianten vor: Variante 1 sieht einen Winkel- Anbau entlang des Heinz-Tietjen-Wegs gegenüber des Astarix und am Augustinerhof vor (am besten sichtbar auf Abbildung 2). Bei Variante 2 (nicht abgebildet) wird auf den Winkel-Anbau verzichtet, sie sieht stattdessen eine Aufstockung des Gebäudes vor.

Variante 1 bevorzugt

„Genau das ist einer der Haken bei der zweiten Variante, da die Statik des Altbaus ertüchtigt werden müsste“, erläuterte Egger und fügte an: „Wir bevorzugen Variante 1.“ Deren weitere Vorteile sind laut MBS die Unterbringung nahezu des gesamten Raumprogramms des Haupthauses und die räumliche Zusammenfassung der Funktionen. Dies wäre bei der zweiten Variante nicht möglich. Weiterer Nachteil: Trotz Aufstockung bietet sie 300 Quadratmeter zu wenig Platz, Variante 1 hingegen weist gut 100 Quadratmeter mehr Fläche auf als benötigt. Laut Theapro werden am Haupthaus gut 9800 Quadratmeter gebraucht. Nachteile der ersten Variante sind ein großer Baukörper vor der Theater-Fassade am Augustinerhof und das Wegfallen von Grünflächen. Kosten können bislang noch keine genannt werden, dies ist erst Ende Juli möglich.

Laut MBS ist auch die Errichtung eines Kammerspielhauses mit 280 Sitzplätzen in direkter Nähe zum Haupthaus möglich. Dort könnten kleinere Produktionen aufgeführt werden. Verbunden wären die Gebäude durch eine Art Brücke. Als Standort könnte laut Studie ein Kirchengrundstück zwischen Haupthaus und Hindenburgstraße dienen (am besten sichtbar auf Abbildung 1). Ein Vorteil dieses Standorts: „Das Theater würde sich zur Stadt hin öffnen“, betonte der Kulturderzernent. Erste Gespräche mit Kirchenvertretern hätten bereits stattgefunden, sagte Egger.

Die Experten von Theapro haben ebenfalls den Raumbedarf für einen zweiten fiktiven Standort des Theaters ermittelt. Um Werkstätten, Probe- und Studiobühne sowie das Lager unterzubringen, sind gut 6000 Quadratmeter nötig. Werden die Kammerspiele nicht am Augustinerhof sondern an dem zweiten Standort realisiert, erhöht sich der Flächenbedarf auf gut 7800 Quadratmeter.

Der Zeitplan sieht neben der Kostenermittlung für beide Varianten, den Kammerspielen und dem zweiten fiktiven Standort auch den Vergleich mit den Kosten für einen Neubau vor. Ende Juli wird die MBS fertiggestellt, sodass über den Sommer eine Vorlage für den Stadtrat erarbeitet wird. Dieser soll laut Egger in der ersten Sitzung nach der Sommerpause am 29. September eine Grundsatzentscheidung fällen. Eine Beteiligung der Öffentlichkeit ist ebenfalls geplant.