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15.03.2011

Wilde Kerle vor dem Domstein

Die Schauspieler Heino Ferring, Harry Feider und Daniel Ferring (v. r.) drehten für den Werbeclip „Kein Alkohol am Steuer“ auf dem Domfreihof am Gashahn.Foto: Polizeipräsidium Trier
Die Schauspieler Heino Ferring, Harry Feider und Daniel Ferring (v. r.) drehten für den Werbeclip „Kein Alkohol am Steuer“ auf dem Domfreihof am Gashahn.Foto: Polizeipräsidium Trier
„Kein Alkohol am Steuer“ – so heißt der neue Werbespot, der die Präventionskampagne „BOB – Nüchtern ist cool!“ des Polizeipräsidiums Trier und das Jugendtaxi Trier-Saarburg unterstützt. Als Hauptdarsteller konnten die Schauspieler des Kinofilms „Freck langsam“ gewonnen werden, die auf humorvolle Weise und in Trierer Platt für die Initiative werben.

Lederjacke, Sonnenbrille und die Bierflasche in der Hand: Auf dem Domfreihof drehen drei junge Männer angetrunken und laut grölend auf ihren Mopeds ihre Runden. Reifen quietschen, die Jungs feuern sich gegenseitig an. Als plötzlich ein Polizeiwagen auftaucht, wird dem Treiben ein jähes Ende gesetzt. „Alkohol hat nix im Straßenverkehr verloren“, ist die klare Ansage des Ordnungshüters. „Schlüssel her und ihr schiebt heim.“ Die Mopedrocker ziehen die Sonnenbrillen ab und sagen ernst in die Kamera: „Genau so sieht es aus“.

Die wilden Kerle heißen im wirklichen Leben Heino Ferring, Harry Feider und Daniel Ferring und sind den meisten Trierern aus der Gangsterkomödie „Freck langsam“ bekannt. Gemeinsam mit dem OK 54 Bürgerfunk, der Stadt Trier, dem Landkreis Trier-Saarburg, der Bun-despolizei und dem Polizeipräsidium Trier haben die Lokalhelden den Zwei-Minuten-Clip „Kein Alkohol am Steuer“ realisiert. „Wir stehen hinter der Botschaft und leben ‚Kein Alkohol am Steuer’ selbst“, sagte Harry Feider. Mit dem Videoclip sollen vorwiegend junge Erwachsene zwischen 18 und 24 Jahren für die Gefahren von Alkohol im Straßenverkehr sensibilisiert werden.

Einer bleibt nüchtern

Obwohl die Anzahl der Verkehrstoten leicht rückläufig ist, bleibt Alkohol nach wie vor eine der häufigsten Unfallursachen. „Letztes Jahr hatten wir 50 Unfalltote, drei davon durch Alkohol. Das sieht auf den ersten Blick nicht so dramatisch aus, doch wenn man sich vor Augen führt, dass auch bei jedem siebten Schwerverletzten Alkohol mit im Spiel war, bekommt das eine andere Dimension“, betonte Polizeipräsident Lothar Schömann.
Um die alarmierenden Unfallzahlen zu senken, hat die Trierer Polizei 2009 die Verkehrspräventionskampagne „BOB – Nüchtern ist cool!“ gestartet. Die Aktion stammt aus Belgien und basiert auf dem Prinzip, dass bei einem gemeinsamen Diskotheken- oder Gaststättenbesuch eine Person aus der Gruppe bewusst auf Alkohol verzichtet und die anderen sicher nach Hause bringt.

Als Erkennungszeichen dient ein knallgelber „BOB“-Schlüsselanhänger, der in vielen Lokalen einen Preisnachlass oder ein kostenloses, alkoholfreies Getränk ermöglicht. Bereits 184 Gaststätten unterstützen „BOB“. „Wir wollen das Feiern nicht verhindern“, sagte Schömann, „Unser Ansatzpunkt ist es, Alternativen aufzuzeigen. Es ist auch ein klares Zeichen, soziale Verantwortung zu übernehmen.“

Um noch mehr Menschen auf die Gefahren von Alkohol im Straßenverkehr aufmerksam zu machen, will die Polizei den Werbespot auch auf die Kinoleinwand bringen. Zu sehen ist der Videoclip auf www.bob-trier.de und www.ok54.de/mediathek .