Wenn Kinderohren genau lauschen

Das einem die Ministerpräsidentin und andere bekannte Persönlichkeiten aus Politik und Sport aus beliebten Kinderbüchern vorlesen, passiert nicht alle Tage. Doch genau dies war Bestandteil der Veranstaltung „Trier liest" in der vergangenen Woche.

Mit mehr als 130 Kindern und Erwachsenen las Ministerpräsidentin Malu Dreyer gemeinsam mit vielen weiteren bekannten Menschen neun Geschichten aus der Welt von Axel Scheffler vor. Ob „Zogg" oder der „Grüffelo", ob auf Deutsch, Trierisch, Französisch, Ukrainisch oder Englisch: Eine Geschichte vorgelesen zu bekommen, macht immer Spaß, besonders, wenn die Vorlesenden mit so viel Herzblut und Begeisterung bei der Sache sind. Das findet auch Marie: „Wenn ein Erwachsener die Stimme so verstellt wie ein Drache oder eine Maus, das ist echt lustig und wenn der Grüffelo so ‚jammi‘ sagt." Genau dies war auch das Ziel der beiden Tage: Freude am Lesen und Vorlesen zu haben und Kinder vom Lesen und Zuhören zu begeistern.

Dabei kam es gar nicht darauf an, fehlerfrei zu lesen oder besonders interessant. Die großen Vorlesenden waren den Kindern und auch den zuhörenden Erwachsenen ein Vorbild, sie machten Mut, es selber einfach auszuprobieren.

„Lesen und Vorlesen ist einfach wie Zähneputzen, es darf und will fest in den Tag eingeplant werden, dadurch denkt man dran und jeder kann sich darauf freuen. Ein, zwei lustige Bilderbücher bereitlegen und schon kann es losgehen", so Andrea May, Leiterin der Stadtbücherei, in der es mehr als 2300 Bilderbücher und fast 21.000 Kinder- und Jugendbücher kostenlos zum Ausleihen gibt.

„Lesekompetenz ist unverzichtbar für die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Gut und sicher lesen können ist eine Fertigkeit, von der Kinder und Jugendliche ein Leben lang profitieren. Es ist deshalb wichtig, dass das Lesen von Beginn an gefördert wird. Frühes und regelmäßiges Vorlesen eröffnet Kindern Bildungschancen und stärkt ihre sozialen Kompetenzen. Und wer regelmäßig vorgelesen bekommt, wird später auch selbst besser lesen können. Die Lese- und Sprachförderung gehört deshalb zu den zentralen Anliegen der Landesregierung," bekräftigte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

„Lesen eröffnet neue Welten, besonders wenn ein netter Mensch die Geschichte vorträgt. Wer kann sich nicht an die Eltern oder die Großeltern erinnern, die einem früh die Welt der Bücher eröffnet haben. Genau das sind die wichtigen Momente, um die Leselust für das ganze Leben zu erhalten. Es ist daher toll, dass mit ‚Trier liest‘ das Vorlesen in der ganzen Stadt auf dem Programm steht. Viel auf Deutsch, aber auch in Französisch oder Luxemburgisch", ergänzt Kulturdezernent Markus Nöhl, der selbst das Buch „Riese Rick macht sich schick" den Kindern vortrug.

Neben ihm und der Ministerpräsidentin lasen unter anderem der ehemalige Präsident des Luxemburger Parlaments, Fernand Etgen, der frühere Trierer Oberbürgermeister Klaus Jensen sowie Vertreter von Feuerwehr, Polizei, Eintracht Trier und der Gladiators den vielen Kindern vor.