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17.11.2020

Wenn es am Himmel dröhnt

Die Deutschlandkarte zeigt die Konzentration der Kampfjetübungsflüge in der „TRA Lauter“, in der auch Trier liegt. Die Region ist besonders betroffen.
Die Deutschlandkarte zeigt die Konzentration der Kampfjetübungsflüge (29. April bis 15. November) in der „TRA Lauter“, in der auch Trier liegt. Grafik: Fluglaerm-kl.de

Mit einer Mehrheit von 40 Ja-, drei Nein-Stimmen und sieben Enthaltungen hat sich der Stadtrat in einer Resolution dafür ausgesprochen, den militärischen Fluglärm über Trier zu reduzieren. Der Rat beauftragte OB Wolfram Leibe damit, sich über das rheinland-pfälzische Innenministerium als zuständiges Landesministerium an das Bundesverteidigungsministerium mit dem Ziel zu wenden, die zulässigen Zeitfenster der Flüge an Werktagen deutlich zu verkleinern. So fordert der Rat, die Flugzeiten von Montag bis Donnerstag auf 8 bis 12 und 14 bis 17 Uhr zu reduzieren.

Sven Teuber, der die Resolution für die SPD-Fraktion einbrachte und einen Änderungsantrag von Grünen, Linken, UBT und FDP übernahm, begründete den Vorstoß mit der an ihn herangetragenen Bitte aus der Bevölkerung, den militärischen Fluglärm über der Stadt zu reduzieren. Trier liegt am Rand der militärischen Flugzone „TRA Lauter“. Laut der Resolution leiden insbesondere die Anwohner der höher gelegenen Stadtteile Filsch, Heiligkreuz, Irsch, Kernscheid, Mariahof, Tarforst und Weismark-Feyen unter dem Fluglärm der überfliegenden Kampfjets, die laut Teuber auch aus Belgien und Italien kommen, um ihre Trainingsflüge in der „TRA Lauter“ zu absolvieren. Teuber weist in dem Antrag auch auf die 14 Überschallknalle über Trier hin, die es im Mai dieses Jahres gegeben habe. Diese stellten eine „unzumutbare Belastung für die Bevölkerung“ dar.

Joachim Gilles (FDP), der zu dem Thema im vergangenen Jahr bereits eine Anfrage gestellt hatte, berichtete ebenfalls von einer besonders hohen Belastung in den Höhenstadtteilen. Gilles ist Ortsvorsteher in Filsch. Er wies zudem auf Luftbetankungen über der Riveristalsperre hin, über die die Bevölkerung der Stadt Trier und der Verbandsgemeinde Ruwer mit Trinkwasser versorgt wird. Auch mögliche Bewaffnungen von Flugzeugen stellten ein Gefahrenpotenzial dar, so Gilles. Er selbst erinnere sich daran, dass 1990 zwei Tanks von Militärflugzeugen in der Region abgestürzt seien – glücklicherweise über unbewohntem Gebiet, wie Gilles betonte. Langfristiges Ziel müsse sein, die Flugroute über Trier nicht länger aufrechtzuerhalten.

Udo Köhler (CDU) wies darauf hin, dass es sich um ein Landes- oder Bundesthema handele und der Antrag daher nicht in den Stadtrat gehöre. Die CDU-Fraktion lehne ihn daher mehrheitlich ab, so der Fraktionsvorsitzende.