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12.04.2016

Weiterer Ausbau geplant

Foto: Ausbildung an einem physiotherapeutischen Reha-Gerät.
Die dualen Studiengänge, darunter in der Physiotherapie, zeichnen sich durch eine starke Ausrichtung am Berufsalltag aus. Foto: Hochschule
Nicht nur die Universität, sondern auch die Hochschule profiliert sich immer stärker mit Bachelor-Studiengängen im Gesundheitssektor, die sich durch eine enge Verzahnung mit der Berufspraxis auszeichnen. Die Nachfrage nach den dualen Angeboten für Physiotherapie und Logopädie steigt stetig: Im Wintersemester gab es insgesamt 57 Studierende. Im Sommersemester wurden allein in der Physiotherapie 46 Erstsemester begrüßt.

Professor Andreas Künkler, für den Bereich Lehre zuständiger Vize-Präsident, nennt mehrere Gründe, warum die Hochschule sich dafür seit den ersten Überlegungen im Herbst 2011 engagiert: Die Hochschule stünden generell in einem verschärften Wettbewerb auch mit privaten Anbietern. Man müsse neue Geschäftsfelder erschließen, weil in einigen Jahren mit einem Rückgang der Erstsemester zu rechnen sei. Daher wurden an der Hochschule außerdem Studiengänge für Medizin-Informatik und -Technik eingerichtet. In diesem Herbst folgt dann die Ergotherapie.

Außerdem würden die Anforderungen im Berufsalltag ständig steigen, nicht zuletzt durch den demographischen Wandel. „Deutschland ist bisher das einzige Land, in dem Physiotherapeuten nicht akademisch qualifiziert sind. Der von der Hochschule entwickelte Studiengang leistet einen wertvollen Beitrag zur weiteren Qualitätssteigerung und reagiert auf aktuelle Entwicklungen“, betont dessen Leiter Professor Sven Karstens. Zudem könnten durch die Studiengänge begehrte Fachkräfte in der Gesundheitswirtschaft in der Region gehalten werden.

Der hohe Praxisanteil zeichnet die Gesundheitsstudiengänge aus. Zudem können die Absolventen durch das Kombimodell im dualen Studium (Schaubild rechts) Zeit sparen: Sie schaffen den staatlichen Abschluss und den Bachelor in vier Jahren. Wird beides nacheinander absolviert, braucht man zwei Jahre mehr.

Als weiteren Indikator für den Erfolg der neuen Angebote wertet Künkler die geringe Abbrecherquote. Von den 33 Studierenden, die im Herbst 2014 in der Physiotherapie an den Start gingen, sind noch 28 dabei. Wegen der positiven Erfahrungen zeichnet sich eine Erweiterung ab: Der Trierer Universitätspräsident Professor Michael Jäckel stieß bei der Hochschule mit seinem Vorschlag, einen gemeinsamen Master-Studiengang für Therapiewissenschaften einzurichten, nach Aussage von Künkler auf offene Ohren. Er wäre für alle interessant, die an einer der beiden Bildungseinrichtungen einen Bachelorstudiengang absolviert haben.