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16.01.2007

Wasserkraft schont Natur und Geldbeutel

Diese mächtige Turbine im Verbund-Donaukraftwerk Greifenstein wird durch die Bewegungsenergie des Wassers angetrieben. Foto: SWT/ Verbund
Diese mächtige Turbine im Verbund-Donaukraftwerk Greifenstein wird durch die Bewegungsenergie des Wassers angetrieben. Foto: SWT/ Verbund
„Alle haben Interesse am Umweltschutz, aber kosten soll er möglichst nichts.“ Um diesem, von SWT-Vertriebsleiter Dr. Thomas Waßmuth plakativ formulierten Dilemma zu entgehen, haben sich die Trierer Stadtwerke etwas einfallen lassen: „Strom aus Wasserkraft“ lautet die Zauberformel, mit der der Versorger seinen Kunden jetzt umweltfreundliche Energie zu günstigen Preisen anbietet.

Wer bisher seine Elektrogeräte an die Steckdose anschloss, der bekam Strom, der zu 66,4 Prozent aus fossilen Energieträgern, 23 Prozent Kernkraft und 10,6 Prozent erneuerbaren Energien gewonnen wurde. Das neue Tarif-Angebot „S-Komfort-Öko“ liefert Strom aus 100 Prozent Wasserkraft und ist obendrein nach Angaben der Stadtwerke für viele Kunden günstiger als der Standard-Tarif.

Zwei unterschiedliche Preiszonen

Abgerechnet wird beim Ökostrom in zwei Preiszonen: Kleine Haushalte mit einem Verbrauch mit bis zu 1500 Kilowattstunden im Jahr zahlen 16,75 Cent pro Kilowattstunde bei einem Monatsgrundpreis von fünf Euro. Bei Mehrpersonenhaushalten, die mindestens 1500 Kilowattstunden im Jahr verbrauchen, liegt der Grundpreis bei sieben Euro, jede Kilowattstunde kostet 15,15 Cent. Einheitlich 15,58 Cent netto bei einem Grundpreis von 6,83 Euro zahlen Kunden, die den herkömmlichen Standard-Tarif „S-Kompakt“ nutzen. Die Ersparnis liegt laut Waßmuth bei einem Verbrauch von 1500 Kilowattstunden bei rund zwölf Euro pro Jahr, mehr Verbrauch bedeute entsprechend mehr Ersparnis.

Die Hälfte soll umsteigen

Bereits vor einigen Jahren hatten die Stadtwerke mit „EnerTri“ den Vorstoß ins Öko-Strom-Geschäft gewagt. Beim EnerTri-Tarif, den es auch weiterhin gibt, zahlen die Kunden rund vier Cent Aufschlag pro Kilowattstunde auf den Standard-Tarif. Mit dem Geld werden regionale Wasserkraftanlagen unterstützt. „Leider waren nur rund 300 unserer Kunden bereit, auf den EnerTri-Tarif umzusteigen“, so SWT-Vorstand Dr. Olaf Hornfeck. Auf den neuen Ökostrom, der vom Tüv zertifiziert wurde, sollen nach Wunsch der SWT-Verantwortlichen rund die Hälfte der Stromkunden umsatteln.

Der neue Ökostrom ist unter anderem günstiger, weil er aus Österreich kommt. Große Wasserkraftwerke entlang der Donau und riesige Talsperren ermöglichen eine vergleichsweise kostengünstige Energiegewinnung. „Mit unseren kleinen regionalen Kraftwerken können wir dies nicht leisten“, erklärte Waßmuth. Außerdem wollen die Stadtwerke durch verschiedene Maßnahmen die Verwaltungskosten gering halten, um den „grünen Strom“ günstig anbieten zu können: Die Kunden binden sich für ein Jahr an den Tarif, gezahlt werden soll ausschließlich per Bankeinzug. Nur wer seine Rechnungen bisher immer pünktlich beglichen und keine Mahnung erhalten hat, wird laut Waßmuth berücksichtigt. Umsteigen ist einfach: In diesen Tagen wird das neue Ökostrom-Angebot samt Anmeldeformular an die Trierer Haushalte verschickt.