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15.04.2008

Was macht der OB den ganzen Tag?

Oberbürgermeister Klaus Jensen stellt sich den Fragen der Kinder der Tagesstätten St. Valerius und Haus für Kinder. Darunter sind Fragen, die ihm in seiner Amtszeit noch niemand gestellt hat.
Oberbürgermeister Klaus Jensen stellt sich den Fragen der Kinder der Tagesstätten St. Valerius und Haus für Kinder. Darunter sind Fragen, die ihm in seiner Amtszeit noch niemand gestellt hat.
Ist der Oberbürgermeister eigentlich reich? Wann steht er morgens auf und was isst er am liebsten? Etwa 30 Kinder der Kindertagesstätten St. Valerius und Haus für Kinder fragten Oberbürgermeister Klaus Jensen regelrechte „Löcher“ in den Bauch. Der freute sich, nach einem Jahr im Amt auch einmal Fragen zu beantworten, die ihm sonst nicht gestellt werden.
 
Gemeinsam mit ihren Erziehern hatten die Sechs- bis Zehnjährigen zahlreiche Fragen erarbeitet. Im Rahmen der Heilig Rock-Tage nahm sich OB Jensen Zeit und stand im Caritas-Zelt auf dem Hauptmarkt Rede und Antwort. „Wie finden Sie es, Oberbürgermeister zu sein und was machen Sie den ganzen Tag?“, lautete eine der ersten Fragen. „Es ist toll, Oberbürgermeister zu sein, denn so lerne ich viele Leute kennen. An manchen Tagen gibt es auch Ärger, aber das sind sehr wenige“, sagte Jensen, der den Kindern anschließend seinen Tagesablauf schilderte. „Ich besuche Firmen und manchmal auch Bürger, zum Beispiel wenn jemand 100. Geburtstag feiert.“
 
Kein Millionär

„Wie reich sind Sie?“ Eine Frage, die Jensen so direkt wohl seltener gestellt wird und die Erwachsenen in der Runde daher zum Schmunzeln brachte. „Das ist eine tolle Frage“, sagte der OB, der bereitwillig über seinen Verdienst Auskunft gab. „Ich bin kein Millionär, aber jeder Mensch, der mehr hat, als er zum Leben braucht, ist reich.“ Und was isst Jensen am liebsten? „Eigentlich bin ich ein Allesesser, besonders gern esse ich  Krumber Schniettscher“, verriet der OB. „Au ja, lecker!“ tönte es aus der Runde. Aber die Kinder hatten sich nicht nur  Fragen zum Amt und zur Person des Oberbürgermeisters, sondern auch zu Themen der Stadtpolitik überlegt: Ob dafür gesorgt werde, dass es genügend Spielplätze gebe und warum viele davon so dreckig seien, wollten sie wissen. Es würden Spielmöglichkeiten geschaffen, Sportanlagen erneuert. „Leider geht es nicht alles auf einmal, weil die Stadt nicht so viel Geld hat“, so Jensen. Der Dreck sei ein großes Problem, die Stadt wechsele zwar einmal im Jahr den Sand aus, doch sei es schwierig, die 120 Spielplätze im Stadtgebiet sauber zu halten. Jensen appellierte an die Erwachsenen, die Spielplätze nicht zu verschmutzen. Und warum gibt es nicht mehr Radwege? „Wir müssen aufholen, was lange versäumt wurde und arbeiten gerade an einem Konzept.“ Besonders der Weg von den Wohngebieten zu den Schulen müsse sicherer gemacht werden, sagte der OB. Und bleibt das Südbad stehen? Zur Erleichterung der Kinder konnte Jensen dies bestätigen.

Anschließend bedankte er sich bei den Kindern für die interessanten Fragen und gab ihnen mit auf den Weg: „Wenn ihr etwas auf dem Herzen habt, dann meldet euch beim Rathaus. Denn es spielt keine Rolle, wie alt man ist.“ Auch den Kindern hat das Gespräch gut gefallen. Der zehnjährige Fabian hätte nicht gedacht, dass der OB morgens schon um 5.45 Uhr aufstehen muss. „Lustig war, dass der Oberbürgermeister verraten hat, was er gerne isst“, meinte dagegen die achtjährige Laura.