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10.01.2006

Wahlen stellen wichtige Weichen

Neujahrsempfang von OB Schröer

Etwa 250 Gäste lauschen im Großen Rathaussaal der Neujahrsansprache von Oberbürgermeister Helmut Schröer.
Etwa 250 Gäste lauschen im Großen Rathaussaal der Neujahrsansprache von Oberbürgermeister Helmut Schröer.
Musik von Wolfgang Amadeus Mozart erklang – passend zum Jubiläumsjahr des Komponisten – beim traditionellen Neujahrsempfang von Oberbürgermeister Helmut Schröer und seiner Frau Gisela im Großen Rathaussaal. Der für die kommunalpolitischen Geschicke der Stadt wichtigste Raum war einmal mehr von Mitarbeitern des Grünflächenamts unter Federführung von Gerd Tholl festlich geschmückt. Während die in diesem Jahr anstehende Oberbürgermeister-Neuwahl bei den Gesprächen der rund 250 Gäste das Hauptthema gewesen sein dürfte, ging Triers amtierender OB eher beiläufig hierauf ein.

In seiner 20minütigen Rede ließ Schröer die wichtigsten Ereignisse des zurückliegenden Jahres Revue passieren und bescheinigte der ältesten Stadt Deutschlands mit Blick bis ins Jahr 2007 trotz der miserablen Haushaltslage gute Zukunftsaussichten. Ein Stimmungswandel weg von „Kleinmütigkeit, Pessimismus und Ängstlichkeit“ zeichne sich in Deutschland ab. Das werde auch in Trier spürbar.

Dank an Ehrenamtliche

Zunächst galt Schröers besonderer Gruß jedoch wieder 50 Bürgerinnen und Bürgern, die nach dem Zufallsprinzip eingeladen worden waren und allen „die sich für unser Gemeinwesen in unterschiedlichen Bereichen“ engagieren. Mehrfach lobte das Stadtoberhaupt den ehrenamtlichen Einsatz vieler Mitbürger als unverzichtbaren Beitrag für die Lebensqualität in einer lebenswerten Stadt.

Die Gesamtbilanz des zurückliegenden Jahres biete keinen Grund, kleinmütig zu sein. Der Tourismus erreiche immer wieder neue Spitzenwerte und die Innenstadt entwickle sich mit ihrer hohen Einzelhandelszentralität mehr und mehr zu einem sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Zentrum. Allein die Umgestaltung des Petrisbergs oder von Castelforte unterstreiche nachhaltig, dass in Trier die Konversion als Chance genutzt worden sei. Hierzu trügen auch die Hochschulen als wichtiger Entwicklungsfaktor bei. Aber auch in den Stadtteilen werde das Bemühen, attraktiven Lebensraum zu gestalten, mit den Rahmenplänen kontinuierlich fortgeführt. Breiten Raum widmete Schröer dem Ausbau Triers als Kulturstadt, die mit der erfolgreichen Egbert-Ausstellung und der Beteiligung am Kulturhauptstadtjahr 2007 gefestigt werde.

Herausragende Besuche

Als herausragende Ereignisse beschrieb der OB den Besuch des großherzoglichen Paares im vergangenen Jahr und die Oswald von Nell-Breuning-Preisverleihung an den früheren Bundeskanzler Helmut Schmidt. Schröer zitierte mehrfach den Altkanzler, der sich in seiner Dankesrede für eine stärkere Berücksichtigung des Subsidiaritätsprinzips ausgesprochen hatte. Bei allem Optimismus sah Schröer trotz hoher Gewerbesteuereinnahmen wenig Aussicht auf eine grundsätzliche

Verbesserung der gravierenden Haushaltsprobleme. Grund seien die strukturellen Defizite und die Nichteinhaltung des Konnexitätsprinzips, wonach der zu bezahlen habe, der bestelle. Tatsächlich aber würden die Städte mit immer neuen Belastungen finanziell gebeutelt.

Aufruf zur Wahlteilnahme

Zum Abschluss bat Schröer die Bürger, sich an der Landtagswahl im März und der OB-Neuwahl im Herbst zu beteiligen. Mit den Voten würden wichtige Weichen für die kommenden Jahre gestellt. Schließlich übermittelten auch die Sternsinger der Pfarrei Antonius beste Wünsche für das neue Jahr und baten unter dem Motto „Kinder schaffen was“ um großherzige Spenden für das Schwerpunktland Peru. Mit Mozart-Klängen leitete das Bläserquintett „Windspiele“ des Philharmonischen Orchesters dann zum Plauder-Teil des Neujahrsempfangs 2006 über.