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22.02.2022

Wachstum etwas gebremst

Grafik: Entwicklung der Bilanzsumme der sparkasse Trier 2019-2021
Bei der Bilanzsumme war 2021 das Plus im Vergleich mit den Vorjahren etwas geringer. Grafik: Sparkasse
Trotz Pandemie und anhaltender Niedrigzinsen blickt die Sparkasse Trier insgesamt auf ein positives Geschäftsjahr 2021 zurück. Bilanzsumme, Kredite und Einlagenvolumen sind ebenso gestiegen wie die Immobilien-Nachfrage. Herausragend war nach Angaben von Vorstandschef Dr. Peter Späth der Wertpapier-Umsatz. Die Rathaus Zeitung präsentiert die wichtigsten Schwerpunkte der Sparkassenbilanz.
  • Bilanzsumme: Durch die fortgesetzte Ausweitung der Kreditvergabe und moderat gestiegene Kunden-
    einlagen liegt die Bilanzsumme zum 31. Dezember 2021 bei voraussichtlich 5,22 Milliarden Euro und damit zum zweiten Mal über fünf Milliarden. Der Vorjahreswert wird um rund 32 Millionen Euro überschritten. Das Wachstum kam erneut aus dem Kundengeschäft, vor allem bei den Krediten gab es Zuwächse. Bei den Einlagen wurden die Zuflüsse durch die gezielte Einführung von Verwahrentgelten begrenzt. Späth erläutert: „In Summe führte das zusammen mit dem niedrigen Zinsniveau zu einem starken Anstieg der Wertpapierumsätze."
  • Kredite: Mit einem Volumen von 4,14 Milliarden Euro untermauert die Sparkasse, so Späth, „ihre Rolle als Motor des heimischen Mittelstands sowie größter Baufinanzierer der Region". Die Kundenkredite wuchsen 2021 um 2,4 Prozent.
  • Wohnbaukredite: Das Interesse an Immobilien ist weiter groß. Mit 529 Millionen Euro erreichten die Neuausleihungen einen neuen Rekord. Die hohe Nachfrage übersteigt nach wie vor das Angebot und die Preise steigen weiter. Trotz Corona blieb das Gesamtvolumen der vermittelten Objekte und die Zahl der Transaktionen auf einem sehr hohen Niveau. Für ihre Kompetenz in der Beratung und dem Service sowie die Transparenz der Angebote erhielten die Immobilienmakler der Sparkasse 2021 erneut den Titel „Top Makler Trier" mit der Höchstnote (laut Capital Makler-Kompass).
  • Kundeneinlagen: Der Bestand erhöhte sich 2021 um acht Millionen auf 3,98 Milliarden Euro. Späth: „Wir konnten den noch im Vorjahr zu verzeichnenden enormen Zufluss von Liquidität stoppen. Das war strategisch gewollt und ist auch auf die Einführung von Verwahrentgelten zurückzuführen."
  • Wertpapiere: Die Sparkasse verzeichnete erneut einen starken Nettozufluss bei den Wertpapieren: Er hat sich mit 95 Millionen Euro gegenüber 2020 mehr als verdoppelt. Einen signifikanten Teil der unverändert vorhandenen Liquidität haben die Kundinnen und Kunden an den Wertpapiermärkten angelegt. Während der Rentenmarkt wegen des niedrigen Zinsniveaus weiterhin kaum attraktive Anlagemöglichkeiten bot, wurde sehr stark in Aktien und vor allem in Fonds investiert.
  • Jahresergebnis: Die Sparkasse ist zufrieden mit dem Betriebsergebnis. Späth: „Trotz der Niedrigzinsphase, umfangreicher regulatorische Anforderungen, der Rechtsprechung des BGH zum AGB- Änderungsmechanismus und der andauernden Pandemie, die sich auf das Marktumfeld auswirkt, haben wir es geschafft, zukunftsfähig aufgestellt zu sein." Die Zinsen blieben auf sehr niedrigem Niveau. Daher schmilzt der Zinsüberschuss von Jahr zu Jahr, 2021 voraussichtlich um 4,5 Millionen Euro gegenüber 2020. Ein Element, um diesem Trend gegenzusteuern, ist der Ertrag. Vor allem dank des sehr guten Wertpapiergeschäfts erwartet man mit 38,5 Millionen Euro einen um 3,3 Millionen Euro höheren Ertrag als 2020. Nach der Zuführung in den Fonds für allgemeine Bankrisiken bleiben sechs Millionen Euro Überschuss.
  • Hochwasserhilfe: Dank ihres Überschusses konnte die Sparkasse kurzfristig eine Spende von 100.000 Euro für Betroffene der Hochwasserkatastrophe in der Region zur Verfügung stellen. Zudem wurden verschiedene Hilfsorganisationen unterstützt und noch im Juli 2021 umgehend ein Sonderkreditprogramm aufgelegt. Bis Jahresende wurden in diesem Rahmen 73 Darlehen über rund 1,5 Millionen Euro bewilligt.
  • Regionaler Förderer: 2021 haben die Sparkasse und ihre Stiftungen 1,95 Millionen Euro für gemeinnützige Vereine und Projekte zur Verfügung gestellt, darunter allein 600.000 Euro zur Minderung der vielfältigen Corona-Folgen: 300.000 Euro für Vereine vor Ort sowie 300.000 Euro an die Schulen der Region über die Stiftung „Partner für Schulen in Trier und im Landkreis Trier-Saarburg".