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19.10.2021

Von der Notlösung zum Schauobjekt

Stolz präsentieren Darius Paulus, Maximilian Wick, Dennis Quint und Luca Linz ihr Modell.
Stolz präsentieren Darius Paulus, Maximilian Wick, Dennis Quint und Luca Linz (v. l.) ihr Modell. Foto: Stadtwerke

Viel Liebe zum Detail haben Luca Linz, Darius Paulus, Dennis Quint und Maximilian Wick in ihr maßstabgetreues Modell einer automatischen Toranlage gesteckt. Sie absolvieren bei den Stadtwerken ihre Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik. Ursprünglich sollten sie im Frühjahr 2020 an einem Kabellehrgang teilnehmen. Die Pandemie hat das verhindert. Stattdessen stellte der technische Ausbildungsleiter Wolfgang Sander die Aufgabe, ein Automatisierungsmodell zu bauen. Inspiriert von einer Übungsaufgabe fiel die Wahl auf eine elek-trisch angetriebene Toranlage mit steuerbarem Doppeltor, Lichtschranke, versenkbaren Sicherheitspollern, Ampelanlage und LED-Beleuchtung.

Vom digitalen 3 D-Entwurf über Bau und Programmierung der Einzelteile bis zur Gestaltung der Umgebung mit Bäumen, Straßenlaternen und Telefonzelle entstand in den Folgemonaten alles in Eigenregie. Bei Betätigung der Lichtschranke verschwinden nach der Freigabe vier Korken-große Zylinder im Boden, die Warnleuchte am Tor beginnt zu blinken und es öffnet sich. Ist das Tor offen, springt die Ampel auf Grün und das Fahrzeug darf die Einfahrt zu Tor 2 fortsetzen. Nachdem das erste Tor wieder zu ist, öffnet sich das zweite und das Fahrzeug darf in den Innenbereich fahren. Das gleiche Procedere wiederholt sich bei der Ausfahrt. Nach den Anfangsbuchstaben ihres Arbeitgebers haben die Azubis ihr Modell Spezial Wache Trier getauft, um die Sicherheitsvorkehrungen hervorzuheben. Sie haben sich in Eigenregie in neue Themen wie den Einsatz von Druckluft eingearbeitet. Damit werden etwa die Sicherheitspoller im Modell versenkt. Die vier Azubis hatten bei der Umsetzung zwischendurch schon mal Zweifel. Luca Linz: „Die Rollen der Tore haben einen Durchmesser von weniger als ein Zentimeter. Da war Fingerspitzengefühl gefragt.“

Dass sein Corona-Notfallplan solche Früchte trägt, hat der Ausbilder nicht erwartet. „Nicht nur das Umsetzen des Fachwissens war beachtlich, sondern auch die Selbstorganisation und das gegenseitige Unterstützen, wenn mal etwas nicht auf Anhieb geklappt hat“. Als Best-Practice-Beispiel ist das Modell künftig auf dem SWT- Gelände zu sehen.