"Vivat" dem neuen Kommandanten

„So erhalte er, der hochwohllöbliche Oberbürgermeister Klaus Jensen, die Designation zum Ehrenkommandanten der Stadtgarde Augusta Treverorum.“ Seit Carl-Ludwig Wagner ist es üblich, dass der Trierer Oberbürgermeister qua Amt in die blau-weiß-roten Reihen der Stadtgarde aufgenommen wird. „An den Titel
Ehrenkommandant muss ich mich erst gewöhnen“, gestand der gelernte Sozialarbeiter Jensen nach der feierlichen Zeremonie in den Kellern der Bischöflichen Weingüter. „Doch ich fühle mich jetzt in der Pflicht, die Stadtgarde bei ihrer wertvollen Traditionspflege mit aller Kraft zu unterstützen.“ Die „Officiers der Garde“ und die „rammasierten Kerls der Grenadiere“ vernahmen es mit Begeisterung und gelobten, ihrem neuen Ehrenkommandanten „allzeit treulich und recta“ zu dienen.

Tradition wiederbelebt

Die antiquierte Sprache mit französischen Einsprengseln, der sich die Gardisten bei offiziellen Anlässen bedienen, erinnert an die Mode des 17. und 18. Jahrhunderts, der auch die Uniformen nachempfunden sind. „Damals wurden aus dem Dienst ausgeschiedene Soldaten von der Stadt rekrutiert“, erläutert Generalmajor Wolfgang Heles, zugleich Vereinsvorsitzender, die Anfänge der Trierer Stadtgarde, die als eine Art frühneuzeitliche City-Scouts in den Straßen patrouillierte und die Stadttore bewachte.

Wiederbelebt wurde diese Tradition 1977 mit der Gründung der Stadtgarde Augusta Treverorum. Seitdem ist der Verein nicht nur unverzichtbarer Bestandteil des Trierer Karnevals, sondern hat seine Heimatstadt mit seinem Musik- und Tanzcorps bei zahlreichen Trachtentreffen und historischen Truppenparaden vertreten. 2007 wurde mit einer Gala im Robert-Schuman-Haus das 30jährige Jubiläum gefeiert.