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09.09.2014

Viel Platz für künftige IGS-Oberstufe

Foto: Ortstermin IGS
Die Dezernentinnen Simone Kaes- Torchiani (l.) und Angelika Birk (2. v. r.) lassen sich von Schulleiter Josef Linden (r.), Beatrix Maier und Michael Bohl (Gebäudewirtschaft, 2. und 3.v. l.) sowie Margit Mertesdorf (Amt für Schulen und Sport, 3. v. r.) Details des IGS-Umbaus erläutern.
Mit Gesamtkosten von rund 18,5 Millionen Euro ist die Modernisierung und Erweiterung der Integrierten Gesamtschule (IGS) auf dem Wolfsberg das vermutlich derzeit teuerste städtische Bauprojekt. Der Abschluss der Arbeiten ist für Sommer 2018 vorgesehen. Sie finden in mehreren Abschnitten bei laufendem Betrieb statt. Die zuständigen Dezernentinnen Angelika Birk und Simone Kaes-Torchiani stellten bei einem Ortstermin das Projekt vor.

Beide hoben die besonderen Vorzüge des in den Jahren 1969/70 fertiggestellten Gebäudekomplexes in Neu-Heiligkreuz hervor. Dazu gehört der Standort im Grünen mit viel Platz rundherum. Daher findet in der wärmeren Jahreszeit auf einem Innenhof regelmäßig Unterricht im Grünen statt. Großzügigkeit prägt auch das Raumangebot im Inneren der früheren Ludwig-Simon-Realschule und der ehemaligen Cusanus-Hauptschule. Derzeit wird die dort noch bestehende Realschule plus sukzessive in die IGS umgewandelt. So gibt es nach Angaben von Schulleiter Josef Linden zusammenhängende Gebäudetrakte für einzelne Jahrgangsstufen. Ein Clou sind dezentrale Lehrerzimmer neben den Klassenräumen.

Oberstufe ab 2016 angedacht

Die IGS startete nach einem Stadtratsbeschluss vom März 2009 und der Zustimmung des Landes vor fünf Jahren. Kurz danach begannen schon die ersten Arbeiten an dem Gebäude. Das Land hat für den ersten Abschnitt eine Förderung von 5,5 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Ab diesem Sommer werden an der vierzügigen Schule insgesamt 597 Jugendliche unterrichtet. Die ersten Klassen, mit denen die IGS gestartet war, sind mittlerweile in der Jahrgangsstufe 9. Der letzte Jahrgang der Realschule mit 67 Jugendlichen ist jetzt in der zehnten Klasse.

Die Verwaltung stellt 2015 beim Mainzer Bildungsministerium einen Antrag, um 2016 die Oberstufe an der IGS starten zu können. In ersten Gesprächen wurde nach Aussage von Linden schon signalisiert, dass das Land dem Projekt positiv gegenübersteht. Die Mindestschülerzahl für die Oberstufe beträgt 50. Dafür steht künftig ein großzügiges Raumangebot zur Verfügung. Zudem wird überall die Barrierefreiheit deutlich verbessert und eine moderne, effiziente Heizung mit Wärmepumpe eingebaut. Nur bei kaltem Wetter muss eine Gasheizung zugeschaltet werden. Die Bauarbeiten konzentrieren sich derzeit auf das Cusanus-Gebäude. Im Untergeschoss werden Räume für die Gebäudetechnik und den Werkunterricht untergebracht, im Erdgeschoss die Verwaltung, die Musikräume und die Mensa. Diese wird durch ein Glasdach über dem Innenhof deutlich vergrößert.

Das erste Obergeschoss ist Fachräumen für die Naturwissenschaften vorbehalten, die zweite Etage bietet Platz für die Oberstufenschüler sowie Kunst- und Musikräume. In der zweiten Phase steht das Ludwig-Simon- Gebäude im Blickpunkt. Die grauen  Fassaden in dem gesamten Komplex gehören künftig der Vergangenheit an: Nach der Erneuerung der Fassade setzen kräftige Farben klare gestalterische Akzente.

Baukommission vor dem Start

Birk bezeichnete den komplexen Umbau bei laufendem Betrieb als „besondere logistische Herausforderung“. Baudezernentin Kaes-Torchiani sprach von „einer Operation am offenen Herzen“.

Um das gesamte Verfahren transparent zu gestalten und auf die Bedürfnisse der Nutzer möglichst gut einzugehen, habe man sich entschieden, eine Baukommission einzurichten, wie es sie  zum Beispiel bei der Modernisierung des Simeonstifts gab. Ihr gehören Bau- und Schulexperten aus dem Rathaus sowie Vertreter des Stadtrats und der Schulleitung an. Das Gremium soll demnächst zu seiner ersten Sitzung zusammenkommen. Bauarbeiten in der IGS, die mit besonders viel Lärm und Dreck verbunden sind, finden möglichst in den Ferien statt. Beide Dezernentinnen zeigten sich bei dem Ortstermin zuversichtlich, nach dem Umbau eine zukunftsfähige IGS anbieten zu können, die auch für viele Schüler aus dem Umland attraktiv ist.