Viel mehr als warme Schlappen für den Winter

Vom „Filzfieber“ hat sich die Trierer Kunsthandwerkerin Andrea Frings vor vier Jahren infizieren lassen und arbeitet seitdem intensiv mit dem traditionsreichen Werkstoff. Einen Überblick dieser kreativen Entdeckungen bietet eine Ausstellung, die bis 28. November in der Stadtbibliothek Palais Walderdorff zu sehen ist. Die Triererin ließ sich faszinieren von den unterschiedlichen Techniken und den fast unbegrenzten Möglichkeiten, mit einfachsten Mitteln Objekte zu gestalten.
Das Spektrum ihrer Arbeiten reicht von Taschen, über Eierwärmer, flache Sitzkissen, bis zu Bucheinbänden, Schmück, Blumen, Hüten sowie leichten Schals aus Seidenchiffon mit  Filzapplikationen. Frings stellt eindrucksvoll unter Beweis, dass Filz längst nicht nur für warme Hausschuhe geeignet ist.

Funde aus der Jungsteinzeit

Archäologische Funde, die die Filztechnik belegen, datieren bis in die Jungsteinzeit zurück. Nassfilzen des ungebundenen Vlieses mit warmem Wasser und Seife ist die traditionelle Verarbeitung der Wolle oder von Tierhaaren. Das Werkstück schrumpft stark und es entsteht ein festes textiles Flächengebilde. Die endgültige Form wird nahtlos aus einem Stück herausgearbeitet.

Kunsthandwerkliche Ausstellungen in der Stadtbibliothek im Palais Walderdorff haben eine lange Tradition. Neue Impulse ergaben sich durch den Zusammenschluss von Bibliothek, Volkshochschule und Musikschule zum Bildungs- und Medienzentrum: VHS-Kreativkur-se finden in den Räumen der Bibliothek ein Forum für Ausstellungen. Außerdem gestalten Absolventen der Musikschule immer wieder das Rahmenprogramm von Vernissagen. Bei  der aktuellen Ausstellungseröffnung tra-ten Clara Schlicker (Klarinette) und Pianist Joachim Meyer-Ullmann auf.

Ergänzend bietet die VHS drei Filzkurse unter der Leitung von Andrea Frings an. In der Bastel- und Handarbeitsabteilung der Bibliothek finden die Besucher zudem Bücher mit Anleitungen und Ideen zu Filztechniken, die in der Ausstellung zu sehen sind. Einige Titel wurden aus diesem Anlass neu angeschafft.
Besucher, die sich für einzelne Objekte der neuen Ausstellung interessieren, können sich mit Kunsthandwerkerin Andrea Frings per E-Mail in Verbindung setzen: afrings1@aol.com .