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13.02.2007

Viel kaputtes Blech am Martinsufer

Gute Nachrichten von Triers Straßen: Die Zahl der Verkehrsunfälle ist im vergangenen Jahr auf 711 (2005: 802) gesunken. Auch die Zahl der tödlich verunglückten Verkehrsteilnehmer verringerte sich von acht auf zwei, so die vorläufige Bilanz des Statistischen Landesamtes. 576 Menschen wurden leicht, 79 schwer verletzt. Dabei gab es auch diesmal wieder Kreuzungen, an denen es besonders häufig krachte.
 
Unfallstellen unter der Lupe

Eine Kommission aus Fachleuten der Polizei, des Straßenverkehrsamts, des Tiefbauamts und des Landesbetriebs Straßen und Verkehr nimmt jedes Jahr die „beliebtesten“ Unfallstellen im Stadtgebiet genau unter die Lupe. Werden innerhalb eines Jahres an einer Kreuzung mehr als fünf Kollisionen mit gleicher Ursache gezählt, sprechen die Experten von einer „Unfallhäufungsstelle“.  

Seit Jahren ganz oben auf der Liste steht die Ecke Martinsufer/Ausoniusstraße. 37 Mal kollidierten hier Fahrzeuge, vor allem durch abrupten Spurwechsel auf der Kreuzung. Um die Autofahrer in ihrer Spur zu halten, will die Unfallkommission nun sogenannte Maybachschwellen anbringen, die auch oft zur Verkehrsführung in Baustellen zum Einsatz kommen. Auf einem neuen Schild soll bereits vor dem Kreuzungsbereich genau angezeigt werden, welche Spur wohin führt. Eine „alte Bekannte“ in Sachen Unfallhäufung ist auch die Ecke Barbaraufer/Südallee. Hier orientieren sich einige Linksabbieger an der Ampel für die Geradeausfahrer und übersahen das rote Haltesignal auf ihrer Spur. Für diese Fälle soll der Durchmesser der roten Ampel auf 30 Zentimeter vergrößert werden.  

Neu waren 2006 gehäufte Zusammenstöße entlang der Herzogenbuscher Straße. Linksabbieger aus der Karl-Grün- oder Paul-Schneider-Straße konnten den Kreuzungsbereich offensichtlich nicht ausreichend überblicken und prallten mit Fahrzeugen zusammen, die auf der Herzogenbuscher Straße stadtauswärts unterwegs waren. Dort dürfen Autos künftig nicht mehr so nah an den Straßenausfahrten parken.

Kleine Taten, große Wirkung

„Oft erreichen wir bereits mit kleinen Veränderungen eine positive Wirkung“, so Christian Fuchs vom Straßenverkehrsamt. Durch das Anpassen der Ampelphasen konnte beispielsweise die ehemalige Unfallhäufungsstelle an der Westseite der Römerbrücke (Luxemburger-/Aachener Straße) entschärft werden. Deutlich weniger Zusammenstöße gab es 2006 auch an der Kreuzung Bismarck-/ Moltkestraße, nachdem die Markierung geändert wurde und der Verkehr nun einspurig in Richtung Kreuzung fließt.
 
Machtlos sind die Experten dagegen bei den vielen Auffahrunfällen. Vor allem beim Rechtsabbiegen im Bereich Lindenstraße/ Georg-Schmitt-Platz krachten wieder einige Autofahrer ihren Vorderleuten in den Kofferraum. Insgesamt 22 Unfälle registrierte die Polizei im vergangenen Jahr allein an dieser Stelle. Ursache Nummer eins: Unachtsamkeit.

Hier kracht's am häufigsten

Unfallschwerpunkte im Trierer Stadtgebiet 2006:
  • Martinsufer/Ausoniusstraße (37 Unfälle, sechs Leichtverletzte)
  • Georg-Schmitt-Platz/ Lindenstraße (22, zwei Schwerverletzte, zwei Leichtverletzte) 
  • Ostseite Römerbrücke (19, drei Leichtverletzte) 
  • St. Barbara-Ufer/Südallee (15, zwei Leichtverletzte) 
  • Verteiler Nord/Parkstraße (15, zwei Leichtverletzte) 
  • Verteiler Nord/Loebstraße (15, ein Schwer-, ein Leichtverletzter) 
  • Pacelli-Ufer/Pellinger Straße (15, ein Leichtverletzter)
  • Südallee/Saarstraße (14, zwei Schwer-, sieben Leichtverletzte)
  • Schöndorfer Straße/Wasserweg (13, keine Verletzten)
  • Luxemburger-/ Eisenbahnstraße (13, fünf Leichtverletzte)
  • Kölner Straße/Hornstraße (13, ein Schwer-, ein Leichtverletzter)
  • Eurener Straße/Hornstraße (13, drei Leichtverletzte)