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22.04.2008

Versenkbare Poller lassen auf sich warten

Um das Verkehrsaufkommen in der Fußgängerzone zu reduzieren und unberechtigten Fahrzeugen die Durchfahrt zu versperren, wird diskutiert, im Bereich Domfreihof/Liebfrauenstraße einen versenkbaren Poller und acht weitere Absperrpfosten aufzustellen. Trotz teilweise kontroverser Debatte über das Pro und Contra herrschte im Bau-Dezernatsausschuss aber Einigkeit, dass vor einer endgültigen Entscheidung eine vertiefende Prüfung durch das Tiefbauamt unerlässlich ist. Diese Einschätzung wurde von mehreren Ausschussmitgliedern nicht zuletzt mit den nicht unerheblichen Kosten dieser Investition begründet: Neben einmaligen Ausgaben von rund 60000 Euro würden jährliche Unterhaltskosten von rund 5 000 Euro hinzukommen. 

Außerdem ergab eine Umfrage in  zwölf deutschen Städten, in denen schon versenkbare Poller aufgestellt wurden, dass später mit weiteren Zusatzkosten zu rechnen ist, weil die Pfosten durch aufprallende Fahrzeuge beschädigt werden. Wegen solcher Kollisionen und technischer Probleme sind in sechs dieser zwölf Städte die Poller mittlerweile sogar schon wieder außer Betrieb. Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani nannte in der Ausschusssitzung eine Reihe weiterer offener Fragen. Ungeklärt ist vor allem, wie groß die Zahl der Berechtigten sein soll, die mit einer Magnetkarte den Poller „versenken“ und auf den Domfreihof fahren dürfen und nach welchen Kriterien diese Berechtigungen vergeben werden. Auf diesem Platz und in der Liebfrauenstraße sind nicht nur viele Lieferfahrzeuge unterwegs, sondern auch Besucher der Gottesdienste im Dom, die teilweise auf den Rollstuhl angewiesen oder gehbehindert sind, sowie Brautpaare und ihre Angehörigen und Freunde, die öfters in festlich geschmückten Autos am Standesamt im Palais Walderdorff vorfahren.