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21.10.2014

Verlässlicher Trendsetter

Vorstand Arndt Müller, Verwaltungsratsvorsitzender Klaus Jensen und Vorstandssprecher Dr. Olaf Hornfeck
Gut aufgestellt: Die SWT-Chefetage - Vorstand Arndt Müller, Verwaltungsratsvorsitzender Klaus Jensen und Vorstandssprecher Dr. Olaf Hornfeck (v. l.) - blickt beim Fototermin in der Zentrale an der Ostallee zuversichtlich in die Zukunft des Unternehmens

Sie liefern Strom, Gas und Wasser, sind ÖPNV-Dienstleister und betreiben ein Hallenbad: Dieses lange Zeit gängige Bild der Stadtwerke Trier (SWT) als eines rein kommunalen Versorgungsunternehmens hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Die SWT haben ihr Geschäftsfeld Schritt für Schritt ausgeweitet und sehen sich heute als regionalen Infrastruktur- und Energiedienstleister.

Jüngstes Beispiel für diese Entwicklung ist das neue Großprojekt des Verbunds Kommunale Netze Eifel (KNE), an dem die SWT einen 25-prozentigen Anteil halten. Hauptgesellschafter ist der Eifelkreis Bitburg-Prüm, die Betriebsführung liegt aber bei SWT. Für eine zukunftssichere Trinkwasser-, Gas-, und Stromversorgung und schnelleres Internet in der westlichen Eifel plant KNE den Bau einer neuen Leitungstrasse, die auf einer Länge von circa 80 Kilometer von der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen bis zur Riveristalsperre bei Trier verlaufen soll. Anlässlich der Einweihung des neuen KNE-Verwaltungs- und Betriebsgebäudes in Niederprüm sagte Umweltministerin Ulrike Höfken eine Förderung von 25 Millionen Euro für das Vorhaben zu. Die Gesamtinvestition beläuft sich auf 140 Millionen Euro. Die Fertigstellung ist für 2022 geplant.

Römerstrom für Deutschland

Die Differenzierung und Regionalisierung des Unternehmens ist aus Sicht von Oberbürgermeister Klaus Jensen, der auch den Vorsitz im SWT-Veraltungsrat führt, genau die richtige Strategie: „Durch massive Investitionen haben wir die Versorgungssicherheit deutlich erhöht. Herzstück ist der Ausbau der erneuerbaren Energieerzeugung mit Windkraft- und Photovoltaikanlagen, in die wir in den letzten Jahren 80 Millionen Euro investiert haben.“ Im Strom- und Gasvertrieb haben sich die SWT erfolgreich auf dem nationalen Markt etabliert. Bundesweit werden mehr als 28.000 Privathaushalte mit dem Produkt Römerstrom aus Trier versorgt. Auch bei gewerblichen Kunden sind die Stadtwerke überregional erfolgreich:  So werden zum Beispiel alle deutschen Filialen der Modekette „Bonita“ mit SWT-Strom beliefert.

Regionale Kooperationen sind zu einem Markenzeichen der „neuen“ Stadtwerke geworden: vom Wasserwerk Kylltal, das zusammen mit der Verbandsgemeinde Schweich betrieben wird, über Solarkraftwerke in Mehring und Föhren bis zur Fernbuslinie DeLuxExpress, bei dem die Stadtwerke mit dem Luxemburger Unternehmen Voyages Emile Weber zusammenarbeiten, reicht das Spektrum.

Elektroautos im Alltag

Das Engagement in Sachen Elektromobilität ist ein gutes Beispiel, wie die SWT die einzelnen Sparten in der Praxis miteinander verbinden: „Elektromobilität macht aus unserer Sicht nur dann Sinn, wenn der Strom, den die Autos tanken, aus erneuerbaren Energien erzeugt wird“, erklärt Vorstandssprecher Dr. Olaf Hornfeck. „Das bietet uns die Möglichkeit, die Geschäftsfelder Energieerzeugung, Netzinfrastruktur, Leittechnik und Mobilität zu verbinden.“ Praktische Erfahrungen sammeln die Stadtwerke derzeit im Rahmen des Bundesprojekts „Econnect Germany“, bei dem mit den Hochschulen vor Ort, großen Industrieunternehmen und weiteren Partnern die Alltagstauglichkeit von Elektroautos erforscht wird.

Mit dem Stadtbusverkehr und dem Bad an den Kaiserthermen gibt es zur Zeit zwei Sparten, die dauerhaft Defizite aufweisen. Diese können jedoch durch Gewinne in den anderen Geschäftsfeldern aufgefangen werden. Das gilt auch für den hart umkämpften Strommarkt: „Sowohl bei der Erzeugung, im Netzbetrieb als auch im Vertrieb erwirtschaften wir Überschüsse“, betont Vorstand Arndt Müller. „Weil wir sehr breit aufgestellt sind, können wir auch den Wegfall von Großkunden, wie zuletzt durch die Insolvenz der Baumarktkette Max Bahr, verkraften.“

Klaus Jensen legt jedoch Wert auf die Feststellung, dass Gewinnmaximierung nicht das oberste Ziel für die Stadtwerke ist. Vielmehr sehe sich SWT als ein in seiner Stadt verwurzeles Unternehmen, das als Dienstleister für die Daseinsvorsorge, als Ausbildungsbetrieb mit sicheren Arbeitsplätzen, als Trendsetter bei der Energiewende und als Sport- und Kultursponsor gesellschaftliche Verantwortung übernehme.