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21.02.2006

Umbau, Sanierung und Service unter einem Dach

Ämterserie Teil XX: Amt für Gebäudewirtschaft

Amtsleiter Klauspeter Quiring (l.) und sein Stellvertreter Erwin Kuhn mit den Plänen für das „Biergarten“-Gebäude auf dem Petrisberg vor dem fertigen Haus.
Amtsleiter Klauspeter Quiring (l.) und sein Stellvertreter Erwin Kuhn mit den Plänen für das „Biergarten“-Gebäude auf dem Petrisberg vor dem fertigen Haus.
Nicht nur wenn ein Bauschild die gute Nachricht verkündet, dass eine Schule komplett modernisiert wird oder aus einem alten Gemäuer ein Bürgerhaus entsteht, sind die Mitarbeiter des Amts für Gebäudewirtschaft im Einsatz. Sie sind auch dafür verantwortlich, dass die gesamte Haustechnik in den Rathausgebäuden zuverlässig funktioniert oder die Büros regelmäßig gereinigt werden. Außerdem kümmert sich die Abteilung um die Anmietung von Gebäuden oder die Betreibung der Parkplätze für die städtischen Mitarbeiter. Dieser zweite Bereich, der mit seinem kaufmännischen und infrastrukturellen Schwerpunkt auch als „Facility-Management“ bezeichnet werden kann, wurde Anfang 2005 mit großen Teilen des Hochbauamts zum Amt für Gebäudewirtschaft zusammengefasst. Leiter und Verantwortlicher für die technische Abteilung ist Klauspeter Quiring. Sein Stellvertreter Erwin Kuhn ist Chef der kaufmännischen Infrastruktur beim Gebäudemanagement.

Ingenieurbüro für andere Ämter

Die Techniker-Abteilung im Amt für Gebäudewirtschaft ist im Prinzip als Bau-Ingenieurbüro ein Dienstleister für zahlreiche städtische Einrichtungen: Derzeit kümmern sich die Mitarbeiter vor allem um die aufwändige Vergrößerung und Erneuerung des Museums Simeonstifts und den Neubau der MPG-/AVG-Turnhalle. Gerade abgeschlossen ist das Bürgerhaus-Projekt in Ehrang und es laufen die Vorbereitungen für den Grundschul-Neubau in Tarforst. „Daneben stehen auch immer wieder kleinere Projekte an, wie zum Beispiel die Erneuerung von Böden und Decken in Schulturnhallen. Außerdem haben wir in den letzten Jahren sichergestellt, dass pünktlich die baulichen Voraussetzungen für die Ganztagsschulen geschaffen wurden“, berichtet Quiring. Bei der Abwicklung der Projekte arbeitet das Amt immer wieder mit externen Ingenieurbüros zusammen. Eine solche Kooperation ist aber nach Einschätzung des Amtsleiters kein Allheilmittel in Zeiten leerer Kassen und nicht in allen Fällen sinnvoll.

Unerfreuliche Überraschungen

Gerade bei den Schulen, mit Abstand größter Einzelposten auf der städtischen Gebäudeliste, ist das Zeitkorsett für Modernsierungen oft sehr eng. Oft können die Bauarbeiter nur in den Ferien oder am Wochenende zum Einsatz kommen. Der pünktliche Abschluss eines Umbaus kann in Gefahr geraten, wenn es trotz sorgfältiger Vorprüfung bei den Bauarbeiten plötzlich unangenehme Überraschungen gibt. Quiring erinnert sich zum Beispiel an Schimmelbildung, die beim Entfernen einer Wandverkleidung plötzlich zu Tage gefördert wurde, oder an die erheblichen Verzögerungen beim Umbau der Stadtbibliothek in der Weberbach, die auch mit problematischen Dämmstoffen in der Dachkonstruktion zusammenhingen.

Werterfassung der Immobilien

Die langanhaltende Finanzkrise führt dazu, dass für die im Interesse der Werterhaltung unverzichtbare laufende Unterhaltung der zahlreichen Gebäude zu wenig Geld zur Verfügung steht. Deswegen ist es nach Einschätzung von Kuhn um so wichtiger, dass die Nutzung, Verwertung und Bewirtschaftung der städtischen Immobilien und dazugehörigen Außenflächen ständig optimiert wird. Derzeit wird auch die Einführung der kaufmännischen Buchhaltung, die für 2008 geplant ist, intensiv vorbereitet. Ein Schwerpunkt ist die detaillierte Werterfassung sämtlicher Immobilien. Erhebliche Einsparerfolge gab es in den vergangenen Jahren im Energiesektor: Trotz gestiegener Preise gab das Rathaus zum Beispiel vor zwei Jahren weniger als noch 1993 für Heizung und warmes Wasser aus. Die technische Abteilung der Gebäudewirtschaft stellt ihr Know-how nicht nur anderen städtischen Ämtern zur Verfügung: „Wenn zum Beispiel ein kirchlicher Kindergarten für ein Bauprojekt Fördergelder von uns und vom Land erhält, prüfen wir später die sogenannten Verwendungsnachweise der Gelder. Außerdem schreiben wir Gutachten, zum Beispiel zur Bewertung von Hochwasserschäden“, berichtet Quiring.
 
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