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27.12.2011

Trierer "Ballkönigin" und kurfürstlicher Grabaltar

m Jahrbuch führt ein Beitrag in die komplexe Bildsprache des Allerheiligenaltars im Dom ein. Foto: Amt für kirchliche Denkmalpflege
m Jahrbuch führt ein Beitrag in die komplexe Bildsprache des Allerheiligenaltars im Dom ein. Foto: Amt für kirchliche Denkmalpflege

Die Haustierhaltung in der antiken und mittelalterlichen Stadt und ein Porträt der Trierer „Ballkönigin“ Jenny Marx sind zwei Beispiele des breiten Themenspektrums im neuen „Kurtrierischen Jahrbuch“. Herausgeber ist neben dem Trägerverein die Bibliothek in der Weberbach. Die Geschichte Trierer Baudenkmäler ist vertreten durch Aufsätze über die archäologische Erkundung der Kaiserthermen, das Dominikanerkloster und den Allerheiligenaltar im  Dom. Dessen Auftraggeber war Kurfürst und Erzbischof Lothar von Metternich. Autor Manuel Uder erläutert den Umgang der Menschen in der frühen Neuzeit mit dem Tod und legt dar, welche Rolle dieser Grabalter in der Liturgie spielte.

Paul Dräger  präsentiert im Jahrbuch 2011 die Übersetzung einer Lebensbeschreibung des heiligen Märtyrers Gongolf aus der Feder der Dichterin Hrotsvita von Gandersheim, während Jochen Haas auf den Wikingereinfall in Trier im Jahre 882 eingeht.  Rita Voltmer und Shigeko Kobayashi untersuchen die Rolle von Bittschriften für Hexereiverfahren in der frühen Neuzeit. Sozialgeschichtliche Akzente setzt Manfred Wilhelmi mit seinem Aufsatz zur kommunalen Nahrungsmittelversorgung in Trier angesichts  unterernährter Kinder nach dem Ersten Weltkrieg.

Bei der Vorstellung des Jahrbuchs  2011 im vollbesetzten Lesesaal  hob Hauptschriftleiter Professor Michael Embach dessen hohe Akzeptanz im Raum Saar-Lor-Lux und weit darüber hinaus hervor. Der Festvortrag von Professor Gunther Franz widmete sich der 1561 gegründeten Jesuitenbibliothek als Wurzel der Stadtbibliothek.

Die Aufsätze im Jahrbuch werden ergänzt durch 20 Buchrezensionen und die Chronik 2010 mit den wichtigsten Trierer Ereignissen aus Politik, Kultur, Kirche, Wirtschaft und Sport auf gut 40 Seiten. Die Neuerscheinung (ISBN Nr. 0452-9081) ist für 15 Euro im Buchhandel und in der Stadtbibliothek (Weberbach) erhältlich.