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22.03.2022

Trier zeigt tatkräftige Solidarität

In der Turnahlle der Geschwister-Scholl-Schule stehen rund 50 Doppel-Stockbetten.
Letzten Donnerstag wurde in kürzester Zeit in der Turnhalle der früheren Geschwister-Scholl-Schule ein Schlafsaal für rund 100 Geflüchtete hergerichtet. Das war nur möglich dank der Einsatzkräfte der Trierer THW-Ortsgruppe, der Freiwilligen Feuerwehren Pfalzel und Kürenz sowie von der Berufsfeuerwehr.

Wegen der anhaltenden russischen Angriffe in der Ukraine kommen weiterhin viele Geflüchtete in den Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes an. Es entstehen neben den Stammgebäuden zeitlich befristet neue Außenstandorte. Der Kreis Trier-Saarburg und die Stadt unterstützen die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) kurzfristig mit Räumen für die Aufnahme der Kriegsopfer.

Die Stadt stellt Teile der nicht mehr für den Schulbetrieb genutzten Geschwister-Scholl-Schule bereit. Die Turnhalle wurde mit 100 Betten ausgestattet. Die ADD dankt den Vereinen, die die Turnhalle ansonsten nutzen, für ihr Verständnis und ihre Solidarität. Für die Hallen werden zeitnah Ersatzmöglichkeiten gesucht.

Neben den Geflüchteten, die über die Erstaufnahmeeinrichtungen nach Trier gekommen sind, gibt es auch viele Ukrainer, die dank privater Kontakte nach Trier gelangt sind. Mehr als 350 Personen haben sich schon über das von der Stadt aufgesetzte, vereinfachte Anmeldeverfahren beim Bürgeramt gemeldet. Das Rathaus geht davon aus, dass noch weit mehr Menschen bereits angekommen, aber noch nicht gemeldet sind. Die Registrierung beim Bürgeramt dient dazu, den Geflüchteten Hilfe und Unterstützung zukommen zu lassen.

Mehrere Dutzend der über private Kontakte nach Trier gekommenen Personen wurden mittlerweile vom Amt für Soziales und Wohnen schon in andere Wohnungen vermittelt, in denen eine längerfristige Unterbringung gewährleistet ist. OB Wolfram Leibe betont: „Die Triererinnen und Trierer zeigen hier erneut große Solidarität und Mitmenschlichkeit. Allen, die sich mit dem Zurverfügungstellen von Wohnraum oder in der Betreuung von Flüchtlingen oder bei den zahlreichen Hilfsaktionen mit Sach- und Geldspenden engagieren, sage ich meinen ausdrücklichen Dank.“ Die Stadt sucht nun auch vermehrt Wohnungen für eine längerfristige Unterbringung von Geflüchteten.

Warnung vor Reisegefahren

Allen, die nicht nur durch das Anbieten von Wohnraum helfen wollen, rät die Stadtverwaltung dringend davon ab, eigenständig in die Grenzregion Polen/Ukraine oder sogar ins Kriegsgebiet zu fahren und Flüchtende nach Trier zu bringen, ohne, dass dies zuvor mit offiziellen Stellen abgestimmt ist.

Generell sollten Menschen, die als Flüchtlinge in Rheinland- Pfalz ankommen und nicht schon über ein Wohnraumangebot verfügen, sich an die Aufnahmeeinrichtungen des Landes wenden. In Trier ist das die Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende (AfA) in der Dasbachstraße 19 – auch, wenn die Kriegsflüchtlinge kein Asyl beantragen müssen.

Für Fragen rund um die Situation von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine hat die Stadt ein Beratungstelefon eingerichtet, das von Montag bis Freitag, jeweils 9 bis 14 Uhr, unter 0651/718-2520 erreichbar ist. Kontakt aufnehmen können Bürgerinnen und Bürger auch über die E-Mail-Adresse ukraine@trier.de. Ständig aktualisierte Fragen und Antworten zur Flüchtlingssituation in Trier finden sich auch im Internet: www.trier.de/leben-in-trier/integration/ukraine/. Dort steht auch der Link zum vereinfachten Anmeldeverfahren für Geflüchtete.

 
Bildergalerie
  • In der Turnahlle der Geschwister-Scholl-Schule stehen rund 50 Doppel-Stockbetten.
  • Einsatzkräfte der Trierer THW-Ortsgruppe, der Freiwilligen Feuerwehren Pfalzel und Kürenz und von der Berufsfeuerwehr tragen stapelbare Betten in die Turnhalle der Geschwister-Scholl-Schule.