Sprungmarken
19.09.2006

Trier wählt einen neuen Oberbürgermeister

Direktwahl des Nachfolgers von Helmut Schröer am Sonntag, 24. September

Wer darf künftig die OB-Kette in Deutschlands ältester Stadt tragen?
Wer darf künftig die OB-Kette in Deutschlands ältester Stadt tragen?
Am kommenden Sonntag, 24. September, wählen die Triererinnen und Trierer einen neuen Oberbürgermeister. Bei der zweiten OB-Direktwahl sind rund 78.100 Personen stimmberechtigt. Die Wahllokale sind von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Um das höchste Amt der Stadt bewerben sich mit Ulrich Holkenbrink (50/CDU), Kultur- und Schuldezernent der Stadt, und Klaus Jensen (54/unabhängig), Staatssekretär a.D., lediglich zwei Kandidaten. Damit ist eine Stichwahl, die für Sonntag, 8. Oktober, eingeplant ist, höchst unwahrscheinlich. Sie wird nur dann fällig, wenn beide Kandidaten exakt die gleiche Anzahl gültiger Stimmen erzielen würden.

Der für acht Jahre neu zu wählende Oberbürgermeister wird am 1. April 2007 den jetzigen Amtsinhaber Helmut Schröer (63) ablösen. Schröer war im September 1998 bei der ersten Direktwahl im ersten Wahlgang mit 57 Prozent als Stadtoberhaupt bestätigt worden. Erstmals wurde er 1989 vom Stadtrat zum Trierer OB gewählt. Aus Altersgründen steht Schröer bei der Neuwahl am kommenden Sonntag nicht mehr zur Verfügung.

Benachrichtigungskarte und Pass

Zur Stimmabgabe am Sonntag müssen Wahlberechtigte ihre weiße Benachrichtigungskarte sowie einen gültigen Personalausweis oder Reisepass mit ins Wahllokal bringen. Das zuständige Wahllokal ist auf der Vorderseite der Benachrichtigungskarte angegeben. Ist die Karte, aus welchem Grund auch immer, nicht mehr auffindbar, können Wahlberechtigte unter Vorlage ihres Ausweises dennoch in ihrem zuständigen Wahllokal wählen, sofern sie im Wählerverzeichnis eingetragen sind. Bei Unklarheiten erteilt das Wahlbüro im Großen Rathaussaal, Am Augustinerhof, Telefon: 718-4180, auch für diesen Fall gerne Auskunft. Das gilt außerdem, wenn jemand meint, wahlberechtigt zu sein, aber noch keine Benachrichtigung erhalten hat.

Briefwahl

Sollten Wahlberechtigte am 24. September am Urnengang verhindert sein, ist Briefwahl möglich. Einen Antrag dafür stellten bislang knapp 6500 Wählerinnen und Wähler. Der Briefwahlantrag muss bis spätestens Freitag, 22. September, 18 Uhr, beim Wahlbüro im Großen Rathaussaal, Am Augustinerhof, eingegangen sein. Es ist in dieser Woche bis Donnerstag täglich von 8 bis 17, am Freitag und auch am Wahlsonntag von 8 bis 18 Uhr geöffnet.

Barrierefreie Wahllokale

Von den 66 Wahllokalen sind 26 barrierefrei. Die Wähler können nur in dem Wahllokal ihre Stimme abgeben, das auf der Benachrichtigung abgedruckt ist. Wenn zum Beispiel ein Rollstuhlfahrer in seinem Bezirk kein barrierefreies Wahllokal hat, bietet sich die Briefwahl an.

Am Sonntag entscheiden die Triererinnen und Trierer in freier Wahl über den achten Nachkriegs-OB der Moselmetropole. Vor Helmut Schröer (ab 1989) hatten die Christdemokraten Felix Zimmermann (1980-1989), Dr. Carl-Ludwig Wagner (1976-1979), Josef Harnisch (1964-1976), Dr. Heinrich Raskin (1949-1963) sowie Heinrich Kemper (1946-1949) das Amt inne. Friedrich Breitbach (1945-1946) wurde von den Alliierten als erster Nachkriegs-Oberbürgermeister eingesetzt. Durch die 1996 eingeführte „Urwahl“ ist vor allem die Beteiligungsmöglichkeit der Bürgerschaft erweitert, aber auch die Position des Oberbürgermeisters als Chef der Verwaltung, Vorsitzender des Rates und Repräsentant der Stadt nach außen gestärkt worden.
 
Verweisliste