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15.01.2008

Tragischer Amoklauf gegen die Gesellschaft

Nach der Aufführung der „Wozzeck“-Oper von Alban Berg in der vergangenen Saison beschäftigt sich das Theater Trier in der Regie von Intendant Gerhard Weber einmal mehr mit dem aufrüttelnden Stoff von Georg Büchner. Die Premiere der neuen Produktion beginnt am Samstag, 26. Januar, 19 Uhr, im Großen Haus.
Der Soldat Franz Woyzeck (Paul Steinbach) lebt mit seiner Freundin Marie (Sabine Brandauer) und dem gemeinsamen Kind am Rande der Gesellschaft. Er lässt sich von einem skrupellosen Arzt als Versuchsperson einsetzen, um den Lebensunterhalt für die Familie zu sichern. Als sich Marie in eine Affäre mit einem Tambourmajor (Tim-Olrik Stöneberg) stürzt, sieht Woyzeck keinen Ausweg mehr.

Songs von Tom Waits

Nach dem frühen Tod Büchners im Jahr 1837 blieb das Werk als Fragment zurück. Das Manuskript ist in mehreren Entwurfsstufen überliefert. Auf Grundlage des „Woyzeck“-Fragments hat Chefdramaturg Peter Oppermann eine Bühnenfassung mit Songs von Tom Waits, Nick Cave und Bob Dylan erarbeitet, in der die existentielle Wut über soziale Ausgrenzung und unerfüllte Sehnsucht einen tragischen Amoklauf gegen die Gesellschaft auslöst.

Der in Berlin lebende Sänger Michael Kiessling machte sich durch eigenwillige Interpretationen zahlreicher Songs von Tom Waits überregional einen Namen und begleitet die Aufführungen mit seiner Live-Band. Die Inszenierung wird als Koproduktion mit dem Théatre du Capucins in Luxemburg gezeigt. Studenten der Fachhochschule Trier gestalten die Ausstattung.